Massiv mehr Lieferwagen auf Schweizer Strassen
Die Fahrleistung von Lieferwagen hat seit dem Jahr 2000 um über 50 Prozent zugenommen. Denn Lieferanten sehen in den kleineren Transportmitteln mehrere Vorteile: So müssen sie unter anderem keine leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) erbringen. Mit dieser sollte der Güterverkehr auf die Schiene verlegt werden. Das klappt beim Transport durch Lastwagen auf der Nord-Süd-Achse eigentlich ganz gut. Doch die Verbreitung der kleineren Lieferwagen macht dem Bund einen Strich durch die Rechnung. Schuld am markanten Wachstum ist der Online-Handel, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Das Verkehrsdepartement von Bundesrätin Simonetta Sommaruga will deshalb über die Bücher. In einem Bericht, dessen Publikation in diesem Herbst geplant ist, wird der Frage nachgegangen, wie beispielsweise Gütertransporte vom Tessin in die Deutschschweiz oder aus Grenzgebieten auf die Bahn verlagert werden können.
Ein Mittel, das helfen könnte, wäre die Ausdehnung der LSVA auf Lieferwagen. Der Nationalrat hat einem solchen Versuch jedoch kürzlich den Riegel geschoben. Das Problem: Gewisse KMU sollten von der Abgabepflicht befreit werden, was von gewissen Kreisen wie etwa dem Nutzfahrzeugverband Astag kritisiert wurde. Dennoch dürfte das Thema noch nicht vom Tisch sein. Denn heute ist nicht mehr nur die Nord-Süd-Achse im Fokus, auch zwischen Genf und St. Gallen nimmt der Güterverkehr auf den Strassen stetig zu.
(vro)