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Mehr Kitaplätze erhöhen laut einer neuen Studie das Wirtschaftswachstum massiv

· Online seit 13.09.2020, 13:48 Uhr
Eine neue Studie soll den politischen Kampf für mehr Kitaplätze beflügeln: Würden mehr neue Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder geschaffen, stiege die Wirtschaftsleistung der Schweiz massiv an, so deren Fazit.
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Konkret kommt die Studie von BAK Basel im Auftrag der Jacobs Foundation zum Schluss, mit staatlichen Investitionen in 21'000 neue Plätze für Kinder im Vorkindergartenalter könne das Bruttoinlandprodukt (BIP) um rund ein halbes Prozent oder 3,3 Milliarden Franken gesteigert werden. Zuerst über die Studie berichtet hat die «NZZ am Sonntag». Laut der Zusammenfassung, die auch CH Media vorliegt, ist mit dieser BIP-Steigerung zwar erst in 80 Jahren zu rechnen. «Die Volkswirtschaft profitiert jedoch bereits vorher», schreiben die Studienautoren. Mit einem entsprechenden Investitionsprogramm liege die Wirtschaftsleistung bereits ab dem ersten Jahr höher als ohne.

«Endlich liegt eine fundierte Kosten-Nutzen-Schätzung vor», zitiert die «NZZ am Sonntag» Kathrin Bertschy. Laut der Berner GLP-Nationalrätin und Alliance F-Präsidentin hat diese Studie «das Potenzial, die Politik zu beeinflussen». Bertschy fordert darum einen Fonds, welcher von Bund, Kantonen und Gemeinden geäufnet wird, um den Ausbau und die Vergünstigung der Kita-Plätze zu finanzieren.

Grundlage für Ausbau der Frühförderung

Ins selbe Horn bläst der Walliser SP-Nationalrat Mathias Reynard: «Nun haben wir endlich handfeste Zahlen, die zeigen, wie wichtig frühkindliche Bildung und Betreuung auch für die Wirtschaft ist», wird der Präsident der nationalrätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) in dem Artikel zitiert. Er glaubt, dass sich auf dieser Basis Mehrheiten finden lassen für eine gesetzliche Grundlage, die den Bund im Bereich frühkindliche Bildung und Betreuung in die Pflicht nimmt.

Die Jacobs Foundation hat sich zum Ziel gesetzt, eine «Politik der frühen Kindheit» in der Schweiz zu etablieren. Einen speziellen Fokus legt die Stiftung dabei auf den Ausbau der Angebote im Frühbereich. Hier zeigt die Studie denn auch, dass von einem zusätzlichen Ausbau der Kita- und Tageseltern-Plätze in einem ersten Schritt das einzelne Kind profitiert, und erst nachgelagert die Volkswirtschaft.

Die Studie, deren Ergebnisse laut Zusammenfassung bereits aus dem vergangenen Mai datieren, soll nun laut der Stiftung als Grundlage dienen, dass Kinder – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Wohnort und dem Einkommen ihrer Eltern – ihre Möglichkeiten besser respektive voll ausschöpfen können. Gehörten doch die ersten vier Lebensjahre zu den wichtigsten in der Entwicklung von Kindern.

(sat) 

veröffentlicht: 13. September 2020 13:48
aktualisiert: 13. September 2020 13:48
Quelle: CH Media

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