Wegen Ukraine-Krieg

Migros-Chef Zumbrunnen: Preiserhöhungen mittelfristig wohl nicht zu verhindern

29.03.2022, 11:07 Uhr
· Online seit 29.03.2022, 11:03 Uhr
Die Migros will die höheren Rohstoff- und Energiepreise vorerst nicht auf die Kunden überwälzen – mittelfristig werden Preiserhöhungen aber nicht zu verhindern sein, erklärt Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen. Vor allem für die Tochtergesellschaft Migrol sei die Situation schwierig.
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Die Rohstoff- und Energiepreise sind in den letzten Monaten massiv gestiegen und seit Beginn des Ukraine-Krieges förmlich explodiert. Dies hat auch Auswirkungen auf die Migros. Diese will ihre Konsumentinnen und Konsumenten zwar vorerst noch vor massiven Preisaufschlägen verschonen – mit der Zeit dürfte dies aber schwierig werden: «Im Moment rechnen wir nicht mit grossen Preisanpassungen. Mittelfristig werden wir aber wahrscheinlich diese Preiserhöhungen nicht verhindern können», sagte Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen am Dienstag in einem Interview mit AWP-Video.

Die Migros habe sich gross auf die Fahne geschrieben, das beste Preis-/Leistungsverhältnis zu bieten. Man werde sich daher einsetzen, die Effekte der massiv gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise für die Kunden zu minimieren, sagte der Migros-Chef. Die Stärke des Schweizer Frankens sollte hier auch helfen.

Migrol: «Situation ist unberechenbar»

Von der Explosion der Benzin- und Heizölpreise profitiere die Migros derweil nicht. «Das ist ein bisschen kontra-intuitiv», gab Zumbrunnen zu: «Die Situation ist für Migrol sehr schwierig im Moment, weil die ganze Situation unberechenbar ist. Unsere Margen sind unter Druck.»

«Wir sind seit letztem Herbst mit steigenden Energie- und Rohstoffkosten konfrontiert.» Der Krieg in der Ukraine habe die Situation noch verschärft. Es sei derzeit sehr schwierig, Prognosen zu Preiserhöhungen in den Läden zu machen, weil die Abhängigkeiten weltweit so gross seien. «Wir analysieren Produkt für Produkt, was das bedeutet», sagte der Migros-Chef.

Erholung im Reisegeschäft

Die krisengeschüttelte Reisetochter Hotelplan Group befinde sich auf Erholungskurs. «Wir haben in der zweiten Hälfte des letzten Jahres festgestellt, dass die Reiselust intakt ist», sagte Zumbrunnen. Das zweite Semester sei sogar besser ausgefallen als die gleiche Periode im Vor-Coronajahr 2019.

«Auch der Anfang dieses Jahres war sehr positiv bis zum Krieg. Nichtsdestotrotz bleiben wir optimistisch für die kommenden Monate», sagte der Migros-Chef. Die Hotelplan-Gruppe werde dieses Jahr in die schwarzen Zahlen zurückkehren, wenn es so weitergehe wie bisher.

veröffentlicht: 29. März 2022 11:03
aktualisiert: 29. März 2022 11:07
Quelle: ArgoviaToday / sda

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