Mahnbrief

Migros und Coop droht Klage

26.04.2020, 08:36 Uhr
· Online seit 26.04.2020, 07:54 Uhr
Weil sich die Migros und Coop laut dem Schweizerischen Gewerbeverband nicht an die bundesrätlichen Verkaufsbeschränkungen halten, droht dieser den Detaillisten nun mit einer Klage.
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Die beiden Grossverteiler Migros und Coop hätten trotz des Verbots des Bundes, nicht-lebensnotwendige Güter verkauft, klagt der Schweizerische Gewerbeverband in der Sonntagszeitung. Wie die Zeitung berichtet, hätten Verbandspräsident Jean-François Rime und Direktor Hans-Ulrich Bigler am Freitag eingeschriebene Abmahnbriefe an Migros-Präsidentin Ursula Nold und Coop-Präsident Hansueli Loosli versandt. Im Brief wirft er den Grossverteilern eine «kontinuierliche Weigerung, sich an die Vorschriften zu halten», vor.

Ultimatum bis am Montagabend

Der Gewerbeverband fordert von Migros und Coop, bis am Montag um 17 Uhr die «unverzügliche und flächendeckende» Umsetzung der Covid-Verordnung. Andernfall behalte man sich die Einreichung einer Klage vor.

Sie nützten die Notlage der Fachgeschäfte aus, wirft der Gewerbeverband Migros und Coop vor. Denn diese sind aufgrund der bundesrätlichen Anordnung geschlossen. Im Brief heisst es, die Grossverteiler gingen «als Krisengewinnler vor» und versuchten «zulasten des KMU-Detailhandels ihre Marktstellung zu zementieren».

Genügend Beweise um Anzeige zu untermauern

Und was sagen Migros und Coop selbst zu den Anschuldigungen? Sie weisen sie zurück.  «Wir halten uns seit Beginn an die Verordnung und werden dies auch weiterhin tun», sagt ein Migros-Sprecher. «Coop hält die Sortimentsbeschränkungen unter Berücksichtigung der kantonalen Interpretationen bestmöglich ein», sagt eine Coop-Sprecherin.

Gewerbeverbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler sagt jedoch, es gebe genügend Beweise, um die Strafanzeige zu untermauern. In einem Brief an den Bundesrat verlangt der Gewerbeverband zudem die «unverzügliche Umsetzung» der Rechtsvorschriften. Wenn Migros und Coop diese nicht einhielten, müssten ihre Filialen geschlossen und ihre Verantwortungsträger bestraft werden.

veröffentlicht: 26. April 2020 07:54
aktualisiert: 26. April 2020 08:36
Quelle: PilatusToday

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