Mutmasslicher Terrorakt

Mörder von Morges gesteht Tat

16.09.2020, 16:53 Uhr
· Online seit 16.09.2020, 16:14 Uhr
Der Mann, der in Morges einen 29-jährigen Portugiesen niedergestochen hat, war dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) seit 2017 bekannt. Gemäss der Bundesanwaltschaft kann ein mögliches terroristisches Motiv für die Tat nicht ausgeschlossen werden.
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Ein Mann hatte am Samstagabend in einem Kebabladen einen 29-jährigen Portugiesen niedergestochen, der gleichentags an den Verletzungen verstarb. 

Er soll aus «Rache an der Schweiz» und für den «Propheten Mohammed» gehandelt haben, berichtet das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS unter Berufung auf eine mit der Untersuchung vertrauten Quellen. Am Mittwoch hat er seine Tat gestanden.

Mörder sass bis Juni noch in Untersuchungshaft

Bereits im April 2019 hatte die Waadtländer Staatsanwaltschaft gegen den schweizerisch-türkischen Doppelbürger ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Brandstiftung an einer Tankstelle in Prilly (VD) eröffnet. Bereits in diesem Verfahren stiessen die Ermittler auf einen möglichen dschihadistischen Hintergrund der beschuldigten Person.

Letzten Oktober hat die Bundesanwaltschaft das Strafverfahren zuständigkeitshalber übernommen. Der mutmassliche Mörder war seither in Untersuchungshaft – bis diesen Juni. Zuvor war die Haft durch das Zwangsmassnahmengericht mehrfach verlängert worden.

Täter durfte nachts gar nicht raus

Die Freilassung sei unter strengen Auflagen passiert, betont die Bundesanwaltschaft in ihrer Mitteilung. Dem Mann wurde unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre, eine Meldepflicht auferlegt und verboten, eine Waffe zu tragen. Bis zum Tötungsdelikt vom letzten Samstag war der Bundesanwaltschaft «kein Verstoss gegen die auferlegten Ersatzmassnahmen gemeldet worden, welche eine erneute Inhaftierung gerechtfertigt hätten».

Die Polizei hat den mutmasslichen Täter am Sonntag verhaftet. Er sitzt erneut in Untersuchungshaft. Die Hintergründe der Tat werden durch die Bundesanwaltschaft in Zusammenarbeit mit den zuständigen Waadtländer Behörden, dem Bundesamt für Polizei (Fedpol) und dem NDB abgeklärt.

veröffentlicht: 16. September 2020 16:14
aktualisiert: 16. September 2020 16:53
Quelle: CH Media (mg)

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