Nach Mitarbeitenden: Flugpassagieren droht Impfpflicht
Für die Gewerkschaft des Kabinenpersonals, Kapers, dürfte es nicht nur für die nicht geimpften Mitarbeitenden, sondern auch für Passagiere ohne Impfnachweis eng werden, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Grund: Mehr und mehr Länder verlangen einen Impfnachweis bei der Einreise.
Testen allein gilt nicht, etwa in Kanada und ab November auch in den USA. «Auch die Passagiere müssen sich Gedanken machen. Es ist wahrscheinlich, dass weitere Länder dem Beispiel Amerikas folgen und man künftig nur noch geimpft fliegen und einreisen kann», sagt Kapers-Präsidentin Sandrine Nikolic der «NZZ am Sonntag». Den Kopf in den Sand zu stecken, bringe nichts, sagt sie weiter.
Auch Alexis von Hoensbroech, Chef der Swiss-Schwester Austrian Airlines, schätzt die Situation ähnlich ein. «Weil immer mehr Länder eine Impfung oder einen Genesenenstatus als Bedingung für die Einreise verlangen, wird das praktisch dazu führen, dass zunehmend nur Geimpfte oder Genesene fliegen dürfen», sagte er gemäss der Zürcher Wochenzeitung dem Portal Aerotelegraph.
Als eine der ersten Airlines hat unterdessen die australische Qantas bereits angekündigt, nur noch geimpfte Passagiere transportieren zu wollen. Bei der Swiss hat man inzwischen eine Folge der Pandemie aufbereitet: Passagiere haben für annullierte Flüge – wegen Corona – ihr Geld zurück erhalten. Die Lufthansa-Tochter hat 1,9 Millionen Anträge überprüft und bis Ende August 940 Millionen Franken bezahlt.
Swiss führt Impfobligatorium für Besatzungen ein
Die Swiss führte Ende August als erste Fluggesellschaft Europas für das gesamte fliegende Personal ein Impfobligatorium gegen Corona ein. Dies geschehe aus operationellen und fürsorgerischen Gründen, teilte die Airline damals mit. Die Pilotengewerkschaft Aeropers beurteilte das Impfobligatorium für nachvollziehbar und zweckmässig. «Die Verhältnismässigkeit für ein Impfobligatorium bei der Swiss ist aktuell gegeben», schrieb Aeropers in einer Medienmitteilung.