Nach Protest der Versandhändler: Post führt vorerst keine Kontingente für Pakete ein
(dpo) Derzeit ertrinkt die Post in der Paketflut. Wie CH Media berichtete, wollte sie deshalb als Notfallmassnahme bei den Standardpaketen ein Mengenkontingent pro Arbeitstag einführen. «Wir können die schiere Menge nicht mehr bewältigen. Damit ist die Paketversorgung der Schweiz als Ganzes gefährdet», sagte eine Post-Sprecherin am Donnerstagabend. Die Massnahme hätte die hundert grössten Kunden im Bereich Paket betroffen.
Daraufhin forderte der Verband des Schweizerischen Versandhandel (VSV) schnelle pragmatische Massnahmen. Die Kontingentierung sei in ihrer Tragweite und Kurzfristigkeit einschneidend, teilte er am Freitag mit.
Konkret forderte der Verband von der Post und vom Bund, dass Inland-Pakete gegenüber internationalen Kleinwarensendungen prioritär behandelt werden müssten. Dafür soll der Briefkanal für Kleinpakete geöffnet werden. Weiter sollte die Zustellung an Sonn- und Feiertagen für Kuriere und Zustellorganisationen erlaubt werden. Bislang habe dies nur für Lebensmittel gegolten.
Post sucht Dialog, aber es eilt
Wie die Post nun auf Nachfrage bestätigt, werden die Massnahmen doch nicht wie vorgesehen per sofort umgesetzt. «Heute Freitag suchen wir erneut den Dialog mit unseren Kunden und den anderen Akteuren der Logistik, um gemeinsame Lösungen zu finden. Ausserdem werden wir einen Antrag an das UVEK einreichen», sagt eine Sprecherin der Post.
Die Post betonte in der Stellungnahme, dass die Zeit eilt. Ein Kollaps der Paketversorgung könne verhindert werden, wenn alle beteiligten Akteure aufeinander Rücksicht nähmen. Man müsse gemeinsam dafür sorgen, dass die Paketmengen das System nicht überforderten.