Forschung

Neuenburger Arzt berichtet von Pestiziden im Gehirnwasser von Kindern

· Online seit 06.06.2021, 10:35 Uhr
In der Flüssigkeit, welche das Gehirn umgibt, hat der Neuenburger Kinderarzt Bernard Laubscher Rückstände von Pestiziden gefunden. Dies berichtet die «NZZ am Sonntag». Es sei unklar, ob die festgestellten Mengen für die Gehirnentwicklung relevant sind.
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In der unveröffentlichten Studie des Lausanner Universitätsspitals CHUV und des Neuenburger Spitals ist die Rede von 14 Proben, die über einen Zeitraum von vier Monaten entnommen wurden. Alle Proben seien mit Neonicotinoiden kontaminiert gewesen. «Wenn 14 von 14 zufällig untersuchten Hirnen kontaminiert sind, ist vermutlich jedes Kind betroffen», sagt der Neuenburger Kinderarzt Bernard Laubscher laut «NZZ am Sonntag».

Neonicotinoide sind Pflanzenschutzmittel, die in den 90er-Jahren aufkamen, in der Schweiz und in den umliegenden Ländern aber mehrheitlich verboten sind. Ein Grund sei, dass sie die Gehirne von Bienen schädigten, schreibt die «NZZ am Sonntag».

Dass der Arzt jetzt an die Öffentlichkeit gelangt, hat mit der bevorstehenden Abstimmung zur Pestizid- und Trinkwasser-Initiative zu tun. Einer der Co-Autoren der Studie, Edward Mitchell, ist Mitglied des Komitees für die Pestizid-Initiative. Er sagt gegenüber der «NZZ am Sonntag»: «Einige Neonicotinoide wurden zwar verboten, aber für Obstbau, Zuckerrüben, beim Import und in Gewächshäusern sind sie nach wie vor zugelassen.»

Die Studie erforscht nicht, ob die gefundenen Rückstände schädliche Auswirkungen auf die Entwicklung der untersuchten Kinder hatten oder nicht. Die Kinder wurden alle zwischen August und Dezember 2020 wegen Leukämie am CHUV behandelt worden und ihnen musste sowieso Geihrnflüssigkeit entnommen werden, schreibt die «NZZ am Sonntag». 

veröffentlicht: 6. Juni 2021 10:35
aktualisiert: 6. Juni 2021 10:35
Quelle: PilatusToday

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