Frühlingsbeginn

Omega-Wetter bringt Trockenheit und Waldbrandgefahr

· Online seit 21.03.2022, 11:58 Uhr
Wolkenloser Himmel, kühle Nächte und kein Tropfen Regen. Die Omegawetterlage hat die Schweiz im Griff. Immerhin können Heuschnupfen-Geplagte aufatmen, die Natur macht erst mal Pause. In vielen Kantonen herrscht erhebliche Waldbrandgefahr.
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Der Frühling ist da, und seit Wochen hat es im Mittelland nicht mehr ausgiebig geregnet. Auf der Alpensüdseite ist die Trockenheit besonders ausgeprägt. Laut Informationen des Forschungsprojekts Drought.ch sind die meisten Regionen der Schweiz von leichter bis mittlerer Trockenheit betroffen. Der Grund dafür ist die Grosswetterlage, die in Europa aktuell herrscht. Die sogenannte Omegalage verhindert, dass Niederschläge in die Schweiz gelangen. Dagegen ist es in Spanien sehr regnerisch. Es muss mit Überschwemmungen gerechnet werden.

Die Sonnenscheindauer liegt jetzt schon über dem Durchschnitt für den Monat März, wie Michael Eichmann, Meteorologe von MeteoNews der Redaktion auf Anfrage sagt. Das sonnige Wetter dürfte uns bis auf Weiteres erhalten bleiben. Gemäss heutigen Prognosen bleibt die Omegalage bis mindestens Ende dieser Woche stabil. Erst auf das Monatsende hin sieht es danach aus, dass es einen Wetterumschwung geben könnte.

Zum Glück fehlt der Wind

Die Trockenheit hat Konsequenzen. Aktuell ist die Waldbrandgefahr auf der Alpensüdseite erheblich, Im Mittelland liegt sie auf Stufe 2 von 5, mässig. Immerhin: Es ist kein starker Wind angesagt, der Brände anfachen und ausbreiten könnte. Zur Wochenmitte hin kommt laut Eichmann lediglich eine schwache Bise auf.

Die Natur wartet auf Regen

Für die Natur ist die Wetterlage noch keine direkte Gefahr. Die Bäume warten aktuell mit dem Austreiben. Sie machen also gewissermassen Pause und warten auf Regen, um in den Frühling zu starten. Endlos könne dieser Zustand allerdings nicht andauern, betont Eichmann. Anders sieht es für die Landwirtschaft aus.

Für die Bauern ist die Trockenheit bereits jetzt ein Problem. Sie müssten wohl bald mit Bewässerung nachhelfen. «Die Situation ist kritisch, aber noch nicht beunruhigend», fasst der Meteorologe zusammen.

Zu wenig Schnee im Winter

Eine gewisse Entlastung könnte der Schnee bringen, der durch die milden Temperaturen aktuell als Schmelzwasser in die Täler fliesst. Dank ihm führen die Schweizer Gewässer auf der Alpennordseite aktuell nicht weniger Wasser als sonst. Der Pegel des Bodensee etwa sei normal für diese Jahreszeit. Allerdings gab es im vergangenen Winter weniger Schnee als in anderen Jahren, weshalb auch hier mir niedrigeren Pegelständen zu rechnen sei.

Die Omegalage ist besonders hartnäckig, da bei ihr ein Hochdruckgebiet zwischen zwei Tiefdruckgebieten quasi eingeklemmt wird. Das bedeutet manchmal über Wochen hin viel Regen im Westen, Trockenheit in Zentraleuropa und Schnee im Osten. Auch im Hitzesommer 2003 bestimmte eine Omegalage das Wetter bei uns. Das Jahr 2022 zeigt, das diese Situation auch im Frühling möglich ist.

(osc)

veröffentlicht: 21. März 2022 11:58
aktualisiert: 21. März 2022 11:58
Quelle: ZüriToday

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