Zoo Zürich

Polizei sucht nach Tigerangriff Zeugen

05.07.2020, 13:02 Uhr
· Online seit 05.07.2020, 12:15 Uhr
Einen Tag nach dem tödlichen Angriff eines Tigers auf eine Pflegerin vom Samstag im Zoo Zürich geht die Polizei von einem Arbeitsunfall aus. Die Polizei sucht unter den Zoobesuchern nach Zeugen des Vorfalls.

Quelle: CH Media Video Unit / TeleZüri

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Abklärungen von Staatsanwaltschaft und Polizei hätten in der Zwischenzeit ergeben, dass ein Arbeitsunfall im Vordergrund stehe, teilte die Stadtpolizei Zürich am Sonntagmittag mit. Aufgrund der angetroffenen Situation stehe ein Unfallgeschehen im Vordergrund.

Wie es genau dazu gekommen war, dass sich die Tigerin zur selben Zeit wie die Tierpflegerin im Aussenbereich aufgehalten hatten, blieb aber weiter unklar. Die Ermittlungen dazu würden auch am Sonntag weitergeführt, sagte die Polizeisprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Unfallort respektive das Gehege sei von den Behörden noch nicht freigegeben worden, sagte die Sprecherin. Die Befragungen von Mitarbeitenden und Auskunftspersonen seien noch im Gange. Zu den Ermittlungen zählten wie allgemein bei einem solchen Vorfall etwa Befragungen des Personals wie auch die Auswertung allfälliger Videobilder. Ob im konkreten Fall solche vorliegen, wollte die Sprecherin nicht sagen.

Konkret suchte die Polizei Zoobesuchende, die sich am Samstag zwischen 13.00 und 13.30 Uhr im Bereich der Tigeranlage aufgehalten hatten.

Hunderte Beileidsbekundungen

Hunderte Menschen äusserten in den sozialen Medien derweil ihr Beileid gegenüber dem Zoo und den Angehörigen der getöteten Pflegerin. Mehrere Stimmen appellierten, dass die Tigerdame nicht eingeschläfert werden solle.

Wildtierexperte Samuel Furrer vom Schweizer Tierschutz (STS) erklärte gegenüber Sonntagszeitungen, das Verhalten der Tigerin sei natürlich. Dass sie Eindringlinge in ihrem Revier attackiere, sei nicht ungewöhnlich.

Was mit dem Tier passiert, war zunächst unklar. Das Veterinäramt des Kantons Zürich wollte am Sonntag auf Anfrage keine Angaben machen. Zoodirektor Severin Dressen hatte am Samstag erklärt, dass sich die Frage nach einer Einschläferung vorerst nicht stelle, weil der Hergang des Vorfalls überhaupt nicht klar sei. Der Zoo blieb am Sonntag «aus Pietätsgründen» geschlossen.

Keine voreiligen Schlüsse

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) im deutschsprachigen Raum warnte vor voreiligen Schlüssen. «Wir bitten alle, sich mit Spekulationen zum Hergang des Tigerunfalls zurückzuhalten, bis der Vorgang durch Zoo, Polizei und Staatsanwaltschaft geklärt wurde», teilte der Verband im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Am Samstag hatte einer von zwei Tigern im Zoo Zürich im Gehege eine 55-jähriger Pflegerin angegriffen. Die Frau erlitt durch die Attacke der Tigerdame Irina tödliche Verletzungen.

Quelle: CH Media Video Unit / TeleZüri

veröffentlicht: 5. Juli 2020 12:15
aktualisiert: 5. Juli 2020 13:02
Quelle: sda

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