Taycan Turbo S

Raketenstarts mit einem E-Porsche: «Das macht süchtig»

05.10.2020, 09:32 Uhr
· Online seit 05.10.2020, 06:33 Uhr
Elektrofahrzeuge erobern seit einigen Jahren den Automarkt. Insbesondere die Marke Tesla konnte sich mit ihren E-Autos einen grossen Namen machen. Nun hat aber Porsche letztes Jahr den ersten vollelektrischen Sportwagen vorgestellt. Ich durfte ihn testen.

Quelle: FM1Today/Celia Rogg

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Von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden. Das ist unvorstellbar schnell – ich, eine Auto-Banausin, durfte den Raketenstart bei einer Probefahrt mit dem neuen E-Porsche Taycan Turbo S selbst testen. Dabei kam ein wenig Achterbahn-Gefühl auf: Es wurde gekreischt, die Luft angehalten und Adrenalin ausgeschüttet. Ob ich einen solchen vollelektrischen Sportwagen für meinen Alltag kaufen würde? Vielleicht. So war meine Probefahrt.

Raumschiffartiges Gefährt mit tausenden Knöpfen?

Das Angebot, einmal mit einem neuen Porsche-Modell fahren zu können, das zudem vollkommen elektrisch fährt, liess ich mir nicht zwei Mal machen – das, obwohl ich keine Ahnung von Autos habe. Aber Porsche tönt gut, klingt edel. Ein wenig nervös war ich vor der Fahrt dann schon. Wie starte ich dieses Auto? Wie fährt man damit? – das waren einige von meinen vielen Fragen die mich beschäftigten. In meinen Vorstellungen war der Taycan ein raumschiffartiges Gefährt mit tausenden Knöpfen. Im Porsche Zentrum bemerkte ich aber schnell, dass dieses Auto fast einfacher zu bedienen wie ein 08-15-Standardauto ist. Alles geht von alleine: Auch fahren kann das Auto selbstständig.

Mucksmäuschenstill

Mein erster Eindruck: Das Auto ist wegen seines Elektromotors so ruhig. Im Vergleich zu meinem Auto, einem Peugeot, sind das Welten. Im Taycan muss die Musik auf der Autobahn nicht lauter gestellt werden und es rüttelt nicht so stark, wenn der Boden uneben ist. Im Sportmodus kann aber auch dieses Auto ein wenig Lärm machen, wenn man das will.

Das ist die Zukunft

Zuerst testete ich auf der Autobahn den Selbstfahr-Modus. Das soll jetzt also die Zukunft sein. Die Hände weg vom Steuer und den Fuss weg vom Gas – ein ungewöhnliches Gefühl einem Fahrzeug vollkommen zu vertrauen. Das muss für längere Reisen auf einer Autobahn aber sicher sehr gemütlich sein. Allgemein seien längere Reisen mit dem Taycan kein Problem, wie mir Urs Zünd, Geschäftsführer des Porsche Zentrums Maienfeld, erklärte. Mit einem vollen Elektrotank fährt der Sportwagen 300 bis 400 Kilometer weit, 80 Prozent geladen ist er in nur etwa 20 Minuten.

Kopf an Nackenstütze beim Launch Control

Dann kam der Teil, auf den ich mich am meisten gefreut aber auch ein wenig gefürchtet hatte: Der sogenannte «Launch Control». Gemeint ist damit der Raketenstart von 0 auf 100 innert kürzester Zeit. Mit meinen Mitfahrern musste ich absprechen, wann ich damit starte, damit alle den Kopf an die Nackenstütze legen konnten. Bei einem solchen Start wirken starke G-Kräfte auf den Körper.

Achterbahn-Gefühle kommen auf

Der linke Fuss voll auf der Bremse, der rechte voll auf dem Gas und dann Achtung, fertig, los, Bremse loslassen. Erinnert ein wenig an die Achterbahn «Blue Fire» im Europapark: Man wird tief in den Sitz gedrückt und der Atem bleibt beim Start kurz weg. «Wow!» Das macht süchtig. Dass ich einst so viel Spass an einem Auto haben könnte, hätte ich nicht gedacht. Doch braucht man so etwas auch im Alltag?

«Laden wie beim Smartphone»

«Die Alltagstauglichkeit ist vollkommen vorhanden», sagte Urs Zünd. Einzig benötige ein E-Auto wegen seiner Ladung mehr Planung im Voraus. «Das ist aber so wie beim Smartphone.» Ansonsten bietet das Elektroauto viel Komfort. Per Steuerung lässt sich der Taycan beispielsweise schon 20 Minuten vor der Fahrt abkühlen oder aufheizen. Beeindruckend.

Eine teure Sache

Für mich sind knapp 200'000 Franken ganz schön viel Geld für ein Auto, auch wenn es Achterbahn-Starts machen kann und leise fährt. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, eines Tages ein E-Auto zu fahren, um die Umwelt ein bisschen weniger zu belasten. Ob es dann der Typ Taycan von Porsche sein wird, wird einzig und allein vom Geld abhängig sein. Denn chic finde ich den Wagen schon.

veröffentlicht: 5. Oktober 2020 06:33
aktualisiert: 5. Oktober 2020 09:32
Quelle: FM1Today

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