Schwyz

Regierung lehnt geschlechtsneutrale Sprache ab

22.12.2022, 13:26 Uhr
· Online seit 22.12.2022, 10:23 Uhr
Die Schwyzer Regierung lehnt eine geschlechtsneutrale oder geschlechtslose Rechts- und Verwaltungssprache ab. In ihrer Antwort auf einen Vorstoss, die eine geschlechtsneutrale Sprache in allen amtlichen Veröffentlichungen fordert, verteidigt sie das generische Maskulinum als Auffangform.
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Wie die Schwyzer Regierung am Donnerstag mitteilte, lehnt er den Vorstoss von Kantonsparlamentarierin Carmen Muffler (SP) ab. Diese begründete ihre Forderung damit, dass das generische Maskulinum eine völlig veraltete Art und Weise sei, über Menschen zu sprechen. Das generische Maskulinum bezeichnet die alleinige Verwendung der männlichen Wortformen im Sprachgebrauch.

Die Regierung ist der Ansicht, dass das generische Maskulinum der rechtlichen und tatsächlichen Gleichbehandlung der Gesellschaft nicht im Wege stehe.

Regierung befürchtet Verkomplizierung

Die Regierung will eine «umständliche Rechts- und Verwaltungssprache» verhindern. Die deutsche Sprache sei ohnehin schon sehr wortlang und wortreich. Würden Personenbezeichnungen durchwegs in der männlichen und weiblichen Form verwendet, würde der Satzbau verkompliziert. Sie ist der Ansicht, dass die wechselseitige Verwendung von männlichen und weiblichen Personenbezeichnungen in der Gesetzgebung nur Rechtsunsicherheiten schaffe.

Im Vorstoss werde das generische Maskulinum verpönt, schreibt die Regierung. Nach der vorherrschenden Sprachwissenschaft würden mit dem generischen Maskulinum alle Personen jedes natürlichen Geschlechts erfasst, hält er entgegen.

Frauen seien bei maskuliner Form inkludiert

Die Frauen seien nicht nur mitgemeint, sondern inkludiert. Ein generisches Femininum kenne die deutsche Sprache in diesem Sinne nicht. Was aber nicht bedeute, dass die deutsche Sprache frauenfeindlich sei. «Dem generischen Maskulinum wohnt ein umfassendes demokratisches Selbstverständnis inne», ist die Regierung überzeugt.

Selbst wenn sich die Gesellschaft dereinst tatsächlich zur sozialen Geschlechtslosigkeit entwickeln sollte, können es nicht Aufgabe des Staates oder des Gesetzgebers sein, diese auf dem Weg der Rechtssprache zu antizipieren, argumentiert die Regierung.

veröffentlicht: 22. Dezember 2022 10:23
aktualisiert: 22. Dezember 2022 13:26
Quelle: sda

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