Umweltverschmutzung

Schlechte Noten für Nestlés Plastikbilanz

02.12.2020, 16:57 Uhr
· Online seit 02.12.2020, 15:07 Uhr
Weniger als ein Prozent der Produkte des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé sind wiederverwertbar. Das Schweizer Unternehmen ist damit im Greenpeace-Bericht «Branded» hinter Coca-Cola und Pepsi auf dem dritten Platz der grössten Plastikverschmutzer der Welt gelandet.
Anzeige

346'494 weggeworfene Plastikgegenstände hatten freiwillige Aktivisten in diesem Jahr in 55 Ländern eingesammelt, wie Greenpeace am Mittwoch mitteilte. Danach ordneten sie all diese Verpackungen den Herstellermarken zu.

Das Ergebnis gleicht demjenigen der letzten beiden Jahren: Die Grosskonzerne Nestlé, Coca-Cola, PepsiCo, Unilever und Mondelez verschmutzen die Umwelt am stärksten mit Plastik.

«Konzerne investieren in Scheinlösungen»

Die Konzerne behaupteten, die Plastikkrise zu bekämpfen, wird der Schweizer Greenpeace-Fachexperte für Zero-Waste, Matthias Wüthrich, in der Mitteilung zitiert. «Dabei investieren sie weiterhin in Scheinlösungen und gehen Partnerschaften mit Ölfirmen ein, um noch mehr Kunststoff zu produzieren».

Nestlé zum Beispiel habe seinen Kunststoffverbrauch im Vergleich zum Vorjahr zwar reduziert, schreibt Greenpeace. Doch mit 1'524'000 Tonnen verantworte der Schweizer Konzern immer noch den drittgrössten Kunststoffverbrauch der Welt.

Ausserdem habe das Unternehmen den Anteil an wiederverwendbarem, recyklierbarem oder kompostierbarem Plastik nur gerade um ein Prozent erhöht. Und lediglich ein Prozent des Nestlé-Sortiments basiere auf wiederverwertbaren Lösungen.

Nach einer Berechnung der Ellen MacArthur Foundation könnte sich die Kunststoffproduktion bis 2030 verdoppeln und bis 2050 gar verdreifachen, sollte der Status quo beibehalten werden. Die Folgen für den Planeten und die Menschen wären verheerend, heisst es weiter.

Greenpeace fordert deshalb, dass multinationale Unternehmen «die volle Verantwortung für die externen Kosten ihrer Einweg-Kunststoffprodukte übernehmen», von der Abfallsammlung, den Verarbeitungskosten bis zu den verursachten Umweltschäden. Ausserdem müssten die Konzerne die Produktion von Kunststoffen und Einweg-Modelle einstellen und auf Vertriebssysteme setzen, welche auf Wiederverwendung basierten.

veröffentlicht: 2. Dezember 2020 15:07
aktualisiert: 2. Dezember 2020 16:57
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch