Schweiz will bei Klimafinanzierung geizen
Konkret geht es darum, dass die Schweiz weniger Geld für die Unterstützung anderer Staaten im Klimaschutz ausgeben will. Das ist aus den Dokumenten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zu entnehmen, zu denen eine Investigativ-Plattform im Auftrag von Greenpeace Zugang erhielt und sie mit der BBC teilte.
Diese Informationen gelangen nur wenige Tage an die Öffentlichkeit, bevor die Staaten an der UNO-Klimakonferenz im November verpflichtende Klimaschutz-Massnahmen beschliessen sollen.
Wissenschaftler sammelten in einem UNO-Bericht die geeignetsten Methoden, wie der Klimawandel bekämpft werden kann. Die an Journalisten weitergegebenen Dokumente enthalten rund 32'000 Einsendungen verschiedener Regierungen, Unternehmen und Interessengruppen. Eines der wichtigsten Themen, die behandelt werden, sind die Finanzspritzen. Mit diesen sollen reichere Länder den ärmeren bei der Bewältigung der Klimakrise behilflich sein. «Eine massgebliche Anzahl der Schweizer Bemerkungen zum Bericht richten sich an den Teil, der die Notwendigkeit der finanziellen Unterstützung behandelt», schreibt die BBC.
So soll die Schweiz versucht haben, Referenzen zur Bedeutung finanzieller Hilfen von reicheren an ärmere Länder im Kampf gegen den Klimawandel abzuschwächen.
«Klimafinanzierung ist nicht das einzig relevante Instrument»
Gegenüber der BBC nimmt das Bundesamt für Umwelt (BAFU) Stellung. Zwar sei die Klimafinanzierung ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Klimaambitionen, jedoch aber nicht das einzig relevante. «Die Schweiz ist der Ansicht, dass alle Vertragsparteien des Pariser Abkommens, die dazu in der Lage sind, diejenigen unterstützen sollten, die eine solche Unterstützung benötigen.»
Der betroffene Bericht soll erst im kommenden Jahr veröffentlicht werden und ist daher nicht direkt Grundlage für die Verhandlungen beim UNO-Klimagipfel, welcher im November stattfinden wird. Die Enthüllungen dürften aber die Frage aufwerfen, ob die anvisierten Ziele von allen Teilnehmern ernsthaft verfolgt werden.
(red.)