Schweizer Produkte im Ausland deutlich günstiger
Im Ausland einzukaufen lohnt sich für Schweizer immer weniger. Die Preise in der Schweiz sind in den vergangenen Jahren nämlich gesunken. Dennoch bleibt der Preisunterschied beträchtlich, wie die Zeitung «Schweiz am Wochenende» schreibt.
Im Ausland einzukaufen ist günstiger. So die gängige Meinung vieler Menschen in der Schweiz. Das stimmt zwar immer nicht. Der Preisunterschied ist in den vergangenen Jahren aber gesunken. Waren die Produkte in der EU 2016 im Durchschnitt noch 62 Prozent günstiger, waren die Preise vergangenes Jahr nur noch 52 Prozent tiefer im Schnitt. Auffallend dabei ist, dass ausgerechnet Schweizer Produkte in der EU deutlich billiger sind als in der Schweiz.
Die Zeitung «Schweiz am Wochenende» hat ausgewählte Schweizer Produkte unter die Lupe genommen. Es zeigt sich dabei: Hersteller wie Emmi, Zweifel, Weleda und Lindt verkaufen ihre Produkte im Ausland bis zu 73 Prozent günstiger als in der Schweiz (siehe Liste unten).
Produktionskosten in der Schweiz höher
Was ist der Grund für diesen massiven Preisunterschied? Die Hersteller verweisen gegenüber «Schweiz am Wochenende» auf die höheren Produktionskosten in der Schweiz sowie auf die Preisgestaltung der Händler. Lindt & Sprüngli schreibt etwa: «Wir geben lediglich einen Richtpreis als Empfehlung für den Detailhandel ab.»
Der Luzerner Milchverarbeiter Emmi spricht ausserdem die grosse Preisdifferenz innerhalb eines Landes an, etwa durch günstigere Discounter und teurere Tankstellenshops, und versichert: «Die Preisdifferenz landet nicht in den Taschen von Emmi.»
Das Thema beschäftigt auch die Politik. Der Nationalrat diskutiert dazu am Dienstag über die sogenannte Fair-Preis-Initiative der Schweizer Stiftung für Konsumentenschutz. Damit sollen die Preise in der Schweiz weiter sinken.