Info des Bundes

Selbsttests nicht für alle geeignet: 7 Antworten nach dem Corona-Update

08.04.2021, 08:38 Uhr
· Online seit 07.04.2021, 16:29 Uhr
Fachleute des Bundes haben am Mittwoch über die Coronalage nach Ostern und den Start der Selbsttestabgabe informiert. Das musst du wissen.

Quelle: CH Media Video Unit

Anzeige

Wie ist die epidemiologische Lage nach Ostern?

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete am Mittwoch 2'301 Neuinfektionen und 21 Todesfälle, seit zwei Wochen bewegen sich die täglichen Fallzahlen auf über 2'000 Neuansteckungen. Über 90 Prozent der Fälle sind auf Mutationen zurückzuführen. Die Spitäler sind zu 70 Prozent ausgelastet, 66 Prozent der Intensivbetten belegt.

«Die aktuellen Zahlen sind mit Vorsicht zu interpretieren», sagt Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG. Die Zahlen würden verzögert übermittelt und das Testvolumen sei über die Ostertage tiefer gewesen. Martin Ackermann, Präsident der nationalen Covid-19-Taskforce, rechnet damit, dass der Oster-Effekt in rund zwei Wochen erkennbar sein wird.

Was sagen die Fachleute zu weiteren Öffnungen?

Der Entscheid über weitere Öffnungen ist ein politischer, der Bundesrat trifft sich erst am Mittwoch in einer Woche zu seiner nächsten Sitzung. Allerdings sind drei der vier gesetzten Richtwerte derzeit nicht erfüllt, wie es vom BAG heisst. Beispielsweise liegt der Reproduktionswert über 1. Es sind in den kommenden Tagen also keine grösseren Öffnungsschritte zu erwarten.

Wie ist die Abgabe der Selbsttests angelaufen?

Seit Mittwoch kann jede Person in der Schweiz monatlich fünf kostenlose Selbsttests beziehen. Per Krankenkassenkarte wird dafür gesorgt, dass niemand Tests hamstert. Der Andrang in den Apotheken sei am ersten Tag der Testabgaben teilweise gross gewesen, heisst es von Pharmasuisse. Das BAG geht aber davon aus, dass es für die meisten problemlos möglich war, an Tests zu kommen.

Für wen eignen sich Selbsttests?

Patrick Mathys erinnert daran, dass nur Personen ohne Symptome auf einen Selbsttest zurückgreifen sollen. Wer sich krank fühle, soll sich laut dem BAG-Experten mit PCR- oder Antigen-Schnelltests testen lassen.

«Ein Selbsttest kann eingesetzt werden, wenn der Zugang zu einem anderen Test nicht möglich ist, und man sich beispielsweise vor einem Essen mit Freunden testen will.» Vor dem Besuch der Grosseltern rät Mathys zu einem Antigen-Schnelltest, der ebenfalls gratis ist.

Wie weit ist die Schweiz mit den Impfungen?

In der Schweiz wurden, Stand Sonntag, 1'604'838 Impfdosen verabreicht. 604'312 Personen sind vollständig geimpft. Die Impfkampagne ist nach einer Baisse über Ostern wieder in vollem Gange, wie Linda Nartey, Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, versichert. Für die kommenden Wochen werden grössere Lieferungen erwartet, sodass bald auch jüngere Personen sich impfen lassen können.

Ziel ist es gemäss BAG, eine Herdenimmunität herzustellen, indem rund 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sind.

Trägt die Impfkampagne bereits Früchte?

«Wir beobachten noch keinen signifikanten Effekt der Impfung auf die Intensivplätze», sagt Patrick Mathys. Martin Ackermann macht zudem darauf aufmerksam, dass derzeit unklar sei, wie viele Personen nach einer Impfung trotzdem positiv getestet werden. Dies müsse in den BAG-Analysen erhoben werden.

«Es wird nur noch knapp drei Monate dauern, bis der Effekt der Impfungen greifen wird», sagt Ackermann weiter. Bis dahin gelte es, die Fallzahlen tief zu halten – damit weniger Menschen erkranken und sterben. Und um das Gesundheitspersonal zu schützen. «Wir haben viele gute Gründe, weiter durchzuhalten, die Ziellinie ist nahe.»

Quelle: CH Media Video Unit

Wann kommt das Impfzertifikat?

Das international anerkannte Zertifikat soll bis Juli zur Verfügung stehen. Die Impfzentren und Arztpraxen sollen es ausstellen können, derzeit wird an einer technischen Lösung gearbeitet.

veröffentlicht: 7. April 2021 16:29
aktualisiert: 8. April 2021 08:38
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch