Allergien

So kommst du niesfrei durch den Frühlingsputz

19.04.2022, 10:59 Uhr
· Online seit 16.04.2022, 08:33 Uhr
Der Frühlingsputz steht an und die Reinigungsmittel dazu werden in den Läden fleissig gekauft. Nicht selten kommt es vor, dass man allergisch auf ein Putzmittel reagiert oder durch den Staub und Pollen ein Kitzeln in der Nase verspürt. Wir haben bei einer Expertin nachgefragt, was man als Allergikerin oder Allergiker beim alljährlichen Putzen beachten sollte.
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Niesanfälle, Reizungen und Atemnot: Für Allergiker ist der Frühlingsputz ein regelrechter Albtraum. Wie Roxane Guillod, stellvertretende Leiterin Fachdienstleistungen beim Allergiezentrum Schweiz, erklärt: «Rund 15 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an einer Kontaktallergie auf bestimmte Substanzen.» Entstehen kann eine Allergie laut Guillod in jedem Alter, genauso schnell kann sie aber auch wieder verschwinden. «Ob und in welchem Lebensalter dies der Fall sein wird, ist nicht vorhersehbar.» Es sei jedoch wichtig, eine Allergie korrekt zu behandeln.

Allergien beim Putzen meist auf Reinigungsmittel zurückzuführen

Eine Allergie, die beim Putzen auftritt, ist laut Guillod meist auf Reinigungsmittel zurückzuführen: «Die Mittel können Inhaltsstoffe enthalten, die Reizungen oder allergische Reaktionen auslösen. Dazu zählen grösstenteils tränende und juckende Augen oder auch Asthmasymptome.» Weiter erklärt Guillod, dass auch verzögerte Reaktionen auf der Haut wie etwa Rötungen, Ekzeme oder Juckreiz auftreten können.

Neben der Allergie auf Putzmittel gibt es noch weitere Formen: «Beim Putzen kann auch Hausstaub, der aufgewirbelt wird, die Atemwege reizen. Im Hausstaub und in unseren Betten, Sofas und Teppichen hat es Hausstaubmilben, auf die Menschen allergisch reagieren können.» Guillod erklärt, dass rund sechs Prozent der Schweizer Bevölkerung davon betroffen sind und auf die Eiweisse reagieren, die im Kot der Spinnentierchen enthalten sind.

Du bist von einer Allergie betroffen? So kannst du ihr beim Putzen vorbeugen:

Auf die Putzmittel achten

Wenn man auf Reinigungsmittel schnell und stark allergisch reagiert, dann empfiehlt das Allergiezentrum Schweiz, Produkte zu verwenden, die frei von Duft- und Farbstoffen sind, aber auch keine synthetisch hergestellten Essenzen sowie Konservierungsmittel enthalten. «Ausserdem sollten Reinigungsmittel nur knapp dosiert werden», so Guillod. Zudem seien Flüssigprodukte Sprays vorzuziehen, da sie die Atemwege weniger belasten. Falls es sich beim Reinigungsmittel doch um einen Spray handelt, sollte man lieber einen Pumpspray verwenden statt einen Spray mit Treibstoffmittel. Produkte, die sich für Menschen mit Allergien und Intoleranzen besonders eignen, sind mit einem Allergie-Gütesiegel gekennzeichnet. Hier findest du zertifizierte Wasch- und Reinigungsmittel. 

Regelmässiges Putzen

Dieser Blütenstaub ist schon ziemlich lästig. Er haftet an den Schuhen oder den Haustieren und kommt so unerwünscht ins Haus. Vor allem der Eingangsbereich und der Flur sind davon meist stark betroffen. Damit sich weder der Blütenstaub noch der Hausstaub anhäuft, sollte man an diesen Orten täglich wischen und die Böden reinigen oder sogar feucht aufnehmen. Je nach Nutzung der Wohnung empfiehlt Guillod, das zwei bis drei Mal pro Woche zu machen. Bei Bedarf sogar häufiger.

Pollenvorhersage mitverfolgen

Mittlerweile findet man im Internet so manche Pollenprognosen. Dabei helfen Wettervorhersagen, die den Pollenflug bestimmen, wie beispielsweise auf pollenundallergie.ch. Ausserdem ist zu beachten, dass man zur geeigneten Tageszeit putzt. Vor allem in der Stadt ist die Pollenflugdichte am Abend hoch, auf dem Land ist das eher früh am Morgen der Fall.

Erst saugen, dann wischen

Hausstaub sammelt sich vor allem dort an, wo sich Menschen häufig und lange aufhalten. So beispielsweise im Schlafzimmer, Wohnzimmer und im Kinderzimmer. Empfohlen wird deshalb an diesen Orten, dass man zuerst den Staub einsaugt und dann erst mit einem Tuch darüber wischt. So kann man nicht nur vermeiden, dass beim Durchqueren des Zimmers der Staub immer wieder aufgewirbelt wird, sondern auch, dass man nicht mit dem Hausstaub in direkten Kontakt kommt. «Für Personen mit Allergien ist es sinnvoll, einen Staubsauger mit einem guten Filter zu haben.» Dabei empfiehlt sich laut Guillod einer mit einem HEPA-Filter.

Anti-Staub-Tücher

Glatte Flächen kann man gut mit Anti-Staub-Tüchern reinigen. Sie ziehen den Staub an, statt ihn aufzuwirbeln. Zwar können die Tücher nach dem Putzen weggeworfen werden, das erzeugt jedoch auch viel Abfall. Nachhaltiger ist es, mit einem Mikrofasertuch beziehungsweise einem gut ausgewrungenen Lappen feucht zu wischen.

Immer wieder lüften

Dieser Tipp ist hauptsächlich für Hausstaub- oder Milben-Allergiker. Während und nach den Reinigungsarbeiten sollte immer gut durchgelüftet werden. Aber auch sonst ist das regelmässige Lüften sinnvoll. Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Raum, wodurch der Staub besser gebunden wird.

Passende Putzkleidung 

Wenn dir all diese Tipps nichts nützen, dann hilft nur noch die passende Kleidung. Glücklicherweise haben wir alle seit der Corona-Pandemie einen Hygienemasken-Vorrat zu Hause. Diese helfen nicht nur gegen die Coronaviren, sondern auch gegen lästige Pollen und Hausstaubpartikel. Zudem kannst du dir Handschuhe anziehen, die dich gegen die Chemikalien der Putzmittel schützen, welche deine Hände meist austrocknen lassen.

veröffentlicht: 16. April 2022 08:33
aktualisiert: 19. April 2022 10:59
Quelle: ArgoviaToday

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