Begegnungen mit Wildtieren

So verhalte ich mich auf Wanderwegen

· Online seit 06.09.2020, 07:52 Uhr
Immer wieder kommt es zu Begegnungen zwischen Wanderern und Wild- und Herdentieren. Gerät man in eine solche Situation, ist es wichtig sich korrekt zu verhalten. Wir zeigen wie.
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Auf Wanderwegen treffen Mensch und Tier regelmässig aufeinander. Grundsätzlich gilt, auf den markierten Wegen bleiben, Hunde an der Leine halten und keinen Müll liegen lassen, da einige menschliche Produkte bei Tieren zum Tod führen können. Um sich selbst und das Tier bei einer Begegnung nicht zu gefährden, sollte man wissen, welches Verhalten in welcher Situation angebracht ist.

Weniger gut hat eine Gruppe Italiener reagiert, als sie in den Dolomiten auf einen Steinbock trafen. Das Video kursiert auf Facebook und erntet dort einiges an Kritik. Wie man es besser macht:

Steinböcke

Die gehörnten Bergbewohner können sich zwar an menschliche Aktivität gewöhnen, kommt es jedoch zu plötzlichen Begegnungen, kann ihr Verhalten schwer einzuschätzen sein. Sie sehen im nächsten Verwandten des Wolfs – dem Hund – ein Raubtier und verhalten sich dementsprechend. Es ist empfohlen ruhig zu bleiben und auf Abstand zu gehen. Was man alles falsch machen kann, ist im Video zu sehen.

Wölfe

Durch ihren guten Geruchs- und Gehörsinn fällt es Wölfen leicht uns früh zu bemerken und aus dem Weg zu gehen. Entfernt sich der Wolf nicht, nachdem man ruhig stehen bleibt, kann man mit fester Stimme auf sich aufmerksam machen und sich dann zurückziehen, sollte der Wolf noch nicht von sich aus geflüchtet sein. Man sollte nie einen Wolf verfolgen, füttern oder sich nähern.

Kühe

Eine wilde Kuh trifft man wohl eher selten an, doch gehören sie beim Wandern in den Bergen schon fast dazu, denn viele Wanderwege führen durch Kuhweiden. Man sollte sich darauf achten, ob in der Herde Kälber sind. Eine Mutterkuh wird ihr Kalb verteidigen, auch vor der Annäherung eines Wanderers. Es wird empfohlen Herden mit Abstand zu umgehen. In der freien Natur werden Kälber häufig von Wölfen gerissen und Kühe haben dadurch einen ausgeprägten Verteidigungsinstinkt gegenüber allem Wolfsähnlichem. Für Hunde besteht darum ein erhöhtes Risiko. Verhalten sich Kühe aggressiv, was sich durch Schnauben, Scharren, Brüllen und das Heben und Senken des Kopfes bemerkbar macht, sollte man die Weide langsam rückwärts verlassen. Schnelle Bewegungen können auf Kühe bedrohlich wirken.

Herdenschutzhunde

Da in der Schweiz wieder vermehrt Grossraubtiere wie Wolf, Luchs und Bär anzutreffen sind, werden oft Herdenschutzhunde eingesetzt. Sie halten alles Unbekannte von ihrer Herde fern, dazu gehören auch Wanderer. Betritt man eine beschützte Weide, sollte man sich langsam fortbewegen und Distanz zu den Tieren wahren. Fängt ein Herdenschutzhund an zu bellen und sich annähert, ist es wichtig ruhig zu bleiben und dem Hund zu verstehen geben, dass man keine Gefahr für die Herde darstellt. Beruhigt sich der Herdenschutzhund nicht, sollte man sich langsam zurückziehen. Andere Hunde lösen bei Herdenschutzhunden ein verstärktes Abwehrverhalten aus. Durch die Nähe zum Wolf werden Hunde als grössere Gefahr eingeschätzt als Menschen. Sollte Ihr Hund angegriffen werden, lassen Sie diesen los.

Bären

Dass man beim Wandern in der Schweiz einen Bären antrifft, ist unwahrscheinlich. Die Tiere sind eher scheu und gehen Menschen grundsätzlich aus dem Weg. Trotzdem kann es vorkommen, dass man auf einer Wanderung einem Bären begegnet. Entscheidend ist hier ruhig zu bleiben und den Bären – ohne ihm zu drohen – auf sich aufmerksam zu machen. Kommt es zu einem Angriff, legen Sie sich auf den Bauch und schützen Sie ihren Nacken mit den Händen oder einem Rucksack. Die meisten Bärenattacken sind Scheinangriffe. Lassen Sie den Bären Abstand gewinnen und entfernen Sie sich dann langsam. Wie man es richtig macht, sieht man im Video.

Wildschweine

Um den nachtaktiven Wildschweinen aus dem Weg zu gehen, sollte man nicht vom Pfad abweichen. Auch hier gilt, Hunde an der Leine führen und die Wildtiere nicht füttern. Bei einer Begegnung mit einem Wildschwein ruhig bleiben und langsam Distanz zwischen sich und das Tier bringen. Mit ihren Eckzähnen können sie sich, wenn bedroht, gut verteidigen. Vor allem bei Wildschweinen mit Jungtieren ist Vorsicht geboten.

Luchse

Für Menschen sind die Raubkatzen völlig ungefährlich. Trifft man auf einen, nicht hektisch werden und den Anblick mit genügend Abstand geniessen. Auch hier sind Hunde angeleint und auf Distanz zu halten. Im Allgemeinen sollte man Luchse nicht stören, doch ist man bereits zu Nahe und wird von einem Fauchen empfangen, einfach langsam zurückziehen.

veröffentlicht: 6. September 2020 07:52
aktualisiert: 6. September 2020 07:52
Quelle: PilatusToday

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