Energiesparmassnahmen

So vermeidest du Schimmel bei 19 Grad Raumtemperatur

05.11.2022, 06:33 Uhr
· Online seit 23.10.2022, 21:24 Uhr
Während die Temperaturen draussen immer weiter sinken, wollen wir es zuhause in den eigenen vier Wänden recht warm und kuschlig haben. Jedoch empfiehlt der Bund zum Stromsparen die Heizung nur auf 19 Grad einzustellen. Wie kann ich dabei Schimmel verhindern und wie lüfte ich richtig?
Anzeige

Derzeit wird intensiv diskutiert, ob und in welchem Ausmass im Herbst und Winter die Raumtemperaturen in Wohnungen gesenkt werden können. Der Bund empfiehlt derweil eine Temperatur von maximal 19 Grad in Innenräumen, die mit Gas beheizt werden. Im Zuge der Sparmassnahmen kündigen immer mehr Wohnungsunternehmen an, im Herbst die Heizungsanlagen drosseln zu wollen. Zu starke Temperaturabsenkungen bergen ein erhebliches Risiko für Schimmelbefall und haben zudem erhebliche gesundheitliche negative Folgen.

1. Begünstigt die Drosselung der Temperatur die Entstehung von Schimmelpilz in Wohnungen?

Eine generelle Absenkung der Raumlufttemperaturen in bewohnten Wohnungen erhöht das Schimmelrisiko, wie das deutsche Umweltbundesamt schreibt. Wärmere Luft kann mehr Feuchte aufnehmen als kalte, was bedeutet, je kälter die Wohnung, desto grösser ist die Gefahr einer erhöhten Luftfeuchtigkeit. Eine Erhöhung der relativen Luftfeuchte über Tage und Wochen von mehr als 60 Prozent – der genaue Wert kann je nach Gebäudetyp stark variieren – kann den Wachstum von Schimmelpilz begünstigen.

2. Wie kann ich mir bei 19 Grad eine behagliche Wohnatmosphäre schaffen? 

Schimmel in Innenräumen erhöht die Entstehung und Verschlimmerung von Asthma und anderen schimmelinduzierten gesundheitlichen Problemen. Tagsüber wird eine Raumtemperatur von mindestens 19 Grad empfohlen, nachts kann auch 18 Grad eingestellt werden. Weitere Temperaturabsenkungen erhöhen das Schimmelrisiko deutlich.

Altbauten mit schlecht gedämmten Aussenwänden erhöhen bei gleicher Innentemperatur das Risiko für Kondenswasserbildung an den kalten Flächen. Daher sollte hier schon ausreichend geheizt werden. Ausserdem muss bei mehreren Personen in einem Raum auch häufiger gelüftet werden. Viele Menschen auf engem Raumen erhöhen die Wasserdampfabgaben.

In Häusern oder Wohnungen mit schlechter Wärmedämmung sollte im Winter keine massiven Möbel oder auch Betten direkt an die Aussenwand gestellt werden. Zur Vorbeugung von Schimmelbildung sind Gegenstände einige Zentimeter entfernt aufzustellen.

3. Wie kann ich Schimmel bei geringen Raumtemperaturen vermeiden? 

Vor allen Dingen erst mal ausreichend Lüften – besonders nach den sogenannten Feuchtespitzen wie Duschen, Kochen, Wäschewaschen. Dazu soll auch die Raumtemperatur und Luftfeuchte in Innenräumen regelmässig kontrolliert werden. Hierfür ist ein Raumluftfeuchtemesser äusserst dienlich. In allen Räumen ab 60 Prozent relativer Feuchte muss vermehrt gelüftet werden.

Wichtig ist dabei, nach aussen und nicht in benachbarte Räume zu lüften. Bei einer Fensterlüftung darauf achten, dass das Fenster komplett geöffnet ist und nicht gekippt, Dauerkippstellung beim Fenster führt nicht zum gewünschten Lüftungserfolg, wie das Umweltbundesamt schreibt. Weitere wichtige Hinweise sind, dass alle genutzten Räume unbedingt geheizt werden sollen und die Innentüren zu kühleren Räumen geschlossen halten.

In Wohnungen sollen im Winter zwei- bis dreimal am Tag jeweils fünf Minuten gelüftet werden oder auch mehrere Fenster weit geöffnet werden. Im Schlafzimmer direkt nach dem Aufstehen auch unbedingt fünf bis zehn Minuten lüften, da hier der Wasserdampfanfall über Nacht durch Schwitzen und Atmen meist sehr hoch ist. In Küche und Bad sollen unmittelbar nach dem Kochen oder Duschen für ungefähr fünf bis zehn Minuten die Fenster weit geöffnet werden. Nasse Fliesen im Bad sollten direkt mit einem Abzieher abgewischt werden.

4. Was bedeuten schwitzende Fenster? 

Ein erstes Anzeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen und Schimmel im Winter sind eben oft schwitzende Fenster. Fensterscheiben gehören zu den kältesten Stellen im Raum, weshalb dort schnell Kondensationsfeuchte entsteht. Wenn bei dir in der Wohnung schwitzende Fenster auftreten, solltest du dein Lüftungsverhalten ändern.

5. Kann ich auch bei 19 Grad meine Wäsche in der Wohnung trocknen lassen? 

Wenn deine Wohnung so schon zu Kondensationsfeuchte neigt, dann solltest du das wohneigene Wäschetrocknen unbedingt vermeiden. Nasse Wäsche gibt sehr viel Feuchtigkeit an die Raumluft ab, wodurch die Raumluftfeuchtigkeit schnell stark ansteigen kann. Viele Wohnhäuser haben eigene Trocknungsräume im Keller, die im Winter unbedingt genutzt werden sollten. Wenn keiner zur Verfügung steht, dann unbedingt beim Trocknen die Fenster öffnen, um die Feuchtigkeit nach aussen hin abzuführen.

veröffentlicht: 23. Oktober 2022 21:24
aktualisiert: 5. November 2022 06:33
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch