Staatsanwalt Zürich: Angriff war selbstverschuldet
Im eröffneten Strafverfahren kam die Staatsanwaltschaft zum Schluss, dass es keine Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten von Drittpersonen gebe, so die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft am Mittwoch.
Der Zoo Zürich nimmt den Abschluss des Verfahrens zur Kenntnis. Es sei gut, dass der Vorfall untersucht wurde und diese Untersuchung jetzt abgeschlossen sei, teilte der Zoo in einer Stellungnahme mit.
So verlief das Drama im Zoo
Am 4. Juli 2020 griff das Armurtigerweibchen Irina eine 55-jährige Tierpflegerin im Zoo Zürich an. Die Frau überlebte die Attacke nicht und starb noch im Gehege. Unklar war, weshalb sich die Pflegerin zur gleichen Zeit im Gehege aufhielt wie das Tier. Im Zoo Zürich gibt es seit Jahrzehnten keinen direkten Kontakt zwischen dem Personal und den Grosskatzen. Deshalb eröffnete die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren, um den Unfallhergang abzuklären.
Mit der Einstellung des Verfahrens ist somit klar: Der Tierpflegerin muss ein verhängnisvoller Fehler unterlaufen sein. Es sei davon auszugehen, dass die verstorbene Tierpflegerin infolge Unachtsamkeit unterlassen habe, sämtliche Schieber vollständig zu schliessen, schreibt die Staatsanwaltschaft. Ob sich «Irina» von der Pflegerin bedroht fühlte oder ihr Revier verteidigen wollte, wird für immer ein Geheimnis bleiben. Die Tigerin war zuvor noch nie mit aggressivem Verhalten aufgefallen und wurde deshalb im Anschluss des Zoo-Dramas nicht eingeschläfert. «Irina» folgte ihren natürlichen Instinkten, schrieb der Zoo im Nachgang der Attacke.
Trauerfeier im Zoo Zürich
Mit einer Gedenkfeier verabschiedeten sich rund 200 Personen Ende Juli von der 55-jährigen Tierpflegerin.
Quelle: CH Media Video Unit / TeleZüri
So verlief die tödliche Tiger-Attacke im Detail
Zoodirektor Severin Dressen nahm mit Judith Hödl von der Zürcher Stadtpolizei in einer Medienkonferenz zum Vorfall Stellung. Chronologisch wurde aufgezeigt, wie es zum verhängnisvollen Tiger-Angriff kam.
Quelle: CH Media Video Unit / TeleZüri
(red.)