Studienabgänger haben es 2020 besonders schwer
Wer während einer Rezession seine erste Stelle sucht, ist anderen Jahrgängen klar im Nachteil, auch noch Jahre danach. Das zeige die Forschung, wie die Co-Präsidentin des Verbands der Schweizer Studierendenschaften VSS Lea Schlenker gegenüber der «Luzerner Zeitung» bestätigt.
Gemäss der kantonalen Stelle WAS Wirtschaft, Arbeit und Soziales haben sich im vergangenen Sommer im Kanton Luzern insgesamt 191 Hochschulabsolventen als Stellensuchende angemeldet. Das ist ein etwa Sechstel mehr als in den vergangenen drei Jahren. «Studienabgänger haben derzeit grosse Mühe, eine Stelle zu finden», bestätigt auch Karin Lewis, Bereichsleiterin Arbeitsmarkt. Besonders schwer haben es die Absolventen der Hotellerie- und Gastrobranche.
Insgesamt waren im vergangenen August 1'639 Personen mit tertiärer Ausbildung arbeitssuchend. Dies ist ein markanter Anstieg von über 30 Prozent gegenüber des Vorjahres.
Diese Studenten hatten es schon vorher schwer
Gemäss einer aktuellen Hochschul-Befragung des BFS haben Bachelor-Absolventen der Universitäten klar am meisten Mühe mit der Stellensuche. Durchschnittlich sieben Prozent sind nach dem Abschluss mindestens ein Jahr lang auf Stellensuche. Am schwersten haben es scheinbar Rechtsstudenten, die kein Master-Diplom anhängen. Nach fünf Jahren waren noch immer 10,6 Prozent der Absolventen von 2014 arbeitslos.
Ganz anders sieht es bei den angehenden Pädagogen aus. Bloss 0,3 Prozent der PH-Absolventen hatten fünf Jahren nach dem Abschluss noch immer keine Stelle.
Auch bei den so oft belächelten Geistes- und Sozialwissenschaftlern ist die Arbeitslosenquote relativ tief. Zwar brauchen vor allem Masterabsolventen oft etwas Anlauf, um den Sprung in die Arbeitswelt zu schaffen, nach fünf Jahren sind allerdings nur noch 1,9 Prozent auf Stellensuche.
Wer es noch genauer wissen will, findet hier die ausführlichen Statistiken.
(imü)