Analyse zeigt

SUVs sind für Verkehrsteilnehmer gefährlicher als normale Autos

23.01.2022, 08:30 Uhr
· Online seit 23.01.2022, 08:03 Uhr
Kommt es zwischen einem SUV und einem leichteren Auto zu einem Unfall, ist die Gefahr, dass die Insassen des leichten Fahrzeugs schwer verletzt oder getötet werden, doppelt so hoch als bei den SUV-Insassen. Nun sollen Massnahmen her.
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Auf den Schweizer Strassen sind immer mehr SUVs unterwegs. Sie sind nicht nur auffallend gross, sondern auch entsprechend schwer. Allein 2020 wurden in der Schweiz rund 40'000 neue Fahrzeuge mit einem Gewicht von über zwei Tonnen zugelassen, schreibt die «Sonntagszeitung». 2010 waren es noch halb so viele.

Für Lenkerinnen und Lenker leichterer Autos kann das verheerende Folgen haben. Kommt es zu einem Unfall, haben sie nämlich das Nachsehen. Bereits eine Gewichtsdifferenz von 100 bis 500 Kilogramm erhöht ihr Risiko, schwer verletzt oder getötet zu werden. Gegenüber den Insassen des SUVs sind das 50 Prozent mehr. Bei einer Differenz über 500 Kilogramm ist das Risiko sogar dreimal so hoch, wie die Zeitung berichtet.

SUV-Fahrerinnen und -Fahrer bauen mehr Unfälle

Hinzu kommt ein weiteres Problem: Es spielt bekanntlich keine Rolle, wer den Unfall verursacht. Jedoch hat die Autoversicherung Axa herausgefunden, dass Lenkerinnen und Lenker von Offroadern ein Viertel mehr Unfälle verursachen als andere Autofahrer. Sie konnte sogar einen direkten Zusammenhang herstellen: Je grösser der Geländewagen, desto häufiger gibt es bei einem Unfall einen Personenschaden.

Sollen Geländewagen besteuert werden?

Nun wird bereits die Politik aktiv. So fordert etwa die Grünen-Nationalrätin Marionna Schlatter, dass der Bund über die Bücher geht und allenfalls eine Begrenzung von Gewicht oder Dimension in Betracht zieht. In Städten wird gar über ein SUV-Verbot nachgedacht.

Erkannt hat das Problem auch Road Cross. Die Stiftung hat bereits mit Unfallopfern gesprochen. «Betroffene erzählen uns, wie traumatisch es ist, von einem doppelt so schweren und viel grösseren Fahrzeug zusammengepresst zu werden», sagt Road-Cross-Sprecher Mike Egle zur «Sonntagszeitung». Trotzdem ist die Stiftung gegen ein komplettes SUV-Verbot. Vielmehr sollten die Halterinnen und Halter mit Steuern oder Abgaben belegt werden, um die externen Kosten zu decken.

(vro)

veröffentlicht: 23. Januar 2022 08:03
aktualisiert: 23. Januar 2022 08:30
Quelle: ArgoviaToday

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