Mieterlass

Swiss-Life-Chef übt scharfe Kritik an den Vorschlägen zu den Mieterlassen

· Online seit 17.05.2020, 16:59 Uhr
National- und Ständerat feilschen um eine Lösung zu den Geschäftsmieten während dem Lockdown. Für Swiss Life Chef Patrick Frost geht der jetzige Kompromissvorschlag viel zu weit.
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Patrick Frost spricht von einem «Angriff auf den Rechtsstaat». Der CEO des Versicherungskonzern Swiss Life findet im Interview mit der «Sonntagszeitung» deutlich Worte. Es geht dabei um die Frage der Mieterlasse. Ein Kompromissvorschlag im Parlament sieht vor, dass bei Mieten bis zu 15'000 Franken bis zu 60 Prozent erlassen werden. «Ich ärgere mich wirklich enorm über diesen Vorschlag», sagt Frost, dessen Firma die grösste private Immobilienbesitzerin der Schweiz ist.

Er habe grosses Verständnis für die kleinen Firmen, die über keine grossen Rücklagen verfügen. Da biete Swiss Life jetzt schon Hand. Es werde jeder Fall einzeln angeschaut. «Aber bei dem Vorschlag, der jetzt kursiert, reden wir von Jahresmieten von 180’000 bis 240’000 Franken. Mieter, die das zahlen, sollten sich das eigentlich leisten können, weil sie im Boom ordentlich verdient haben», so Frost. Er habe sich die Firmen angeschaut, die bei der Swiss Life Monatsmieten von über 20'000 Franken bezahlen: «Da sind einige Konzerne aus dem In- und Ausland dabei, die zum Teil finanzkräftiger sind als wir.» Er könne nicht verstehen, dass die Linken nun ausgerechnet Grosskonzernen aus «New York, Paris, München oder Basel Geld schenken wollen.»

«Die Politik will Geld verschenken, das ihr nicht gehört»

Frost betont zudem, dass die Ausfälle für Swiss Life wohl verschmerzbar wären - er rechnet im Falle einer Annahme durch die Parlamente mit Erlassen in der Höhe von 10 Millionen Franken. «Aber es geht hier um Geld jetziger und künftiger Rentner», sagt Frost. Swiss Life verwaltet auch Pensionskassengelder. «Die Politik will Geld verschenken, das ihr nicht gehört, und uns das Geschäft erklären, das wir seit über 100 Jahren mit Erfolg betreiben.» (mg)

veröffentlicht: 17. Mai 2020 16:59
aktualisiert: 17. Mai 2020 16:59
Quelle: CH Media

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