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«Tschugger»: Walliser Polizeiposten im Visier von Anna Rossinelli

· Online seit 26.11.2021, 08:05 Uhr
Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel sind im Gang, bevor «Tschugger» am kommenden Sonntag im Schweizer Fernsehen startet. Und wahrlich: Die Walliser Polizeiserie ist so witzig, dass man ihr getrost Erfolg zutrauen darf.
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Es ist wie Regisseur und Hauptdarsteller David Constantin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt: Die Idee von «Tschugger» lässt sich schlecht in geschriebenen Worten vermitteln.

Er und sein Team sind vor ein paar Jahren auch schon daran gescheitert, als sie das Konzept für die Polizeikomödie beim Schweizer Fernsehen erstmals einreichten, ohne einen Trailer dazu produziert zu haben. Man sagte ihnen, die Serie sei «Wilder» zu ähnlich - weil Krimielemente und Berge vorkommen.

Zwar entsteht durch die gerne genannten Vergleiche mit «Mac Gyver», «Knight Rider» oder «Magnum» eine Idee von der «Tschugger»-Ästhetik, und wenn man sich dazu Dialoge im Walliser Dialekt vorstellt, wird die Vorstellung so richtig lustig. Aber wie humorvoll die Mischung aus Parodie, Klischees und grossartiger Erzählkunst ist, erkennt man dann eben doch erst, sobald der Fernseher läuft. Und zwar schon in den ersten Minuten.

Drogenhandel und illegales Besäufnis

Am Sonntagabend laufen die ersten beiden Episoden der in Zusammenarbeit mit Sky Switzerland produzierten SRF-Serie - danach im Wochentakt die Teile drei bis fünf. Im Zentrum der Geschichte steht der abgehalfterte Walliser Polizist Bax Johannes Schmidhalter (David Constantin), der lokalen Drogendealern auf der Spur ist. Um ihnen das Handwerk zu legen, spannt er den schüchternen Praktikanten Smetterling in eine gefährliche Undercover-Mission ein. Diese geht natürlich gehörig schief.

Gleichzeitig steht der gesamte Polizeiposten unter Beobachtung der Bundespolizistin Annette Brotz (gespielt von Sängerin Anna Rossinelli). Grund dafür ist ein medial aufgegriffenes, illegales Belegschafts-Besäufnis in einem Naturschutzgebiet, das ebenfalls ausser Kontrolle geraten ist.

Das Drehbuch für «Tschugger» entstand in einem Writer's Room - und was überrascht: David Constantin ist der einzige Walliser in der Autorengruppe. Der Dialekt, der von Seiten des Publikums als eines der zentralen Humorelemente gewertet werden dürfte, kam erst ganz am Schluss dazu.

Die Schauplatzwahl fiel in erster Linie deshalb auf das Wallis, «weil man den Leute da nachsagt, sie seien immer rund zwanzig Jahre hinten drein», so Constantin. Was wiederum perfekt zu den beabsichtigten Bezügen zu älteren Cop-Serien passe.

Das ist nur der Anfang

Constantin, der bislang vor allem für Werbespots und die Webserien «Tschutter» und «Rocco» bekannt war, findet die erste «Tschugger»-Staffel «schon fast langweilig», wie er lachend sagt. «Wir haben es geschafft, in der zweiten Staffel noch einen Zacken zuzulegen.» Er sei sich aber durchaus bewusst, dass er «in einer Bubble» lebe und eigentlich längst nicht mehr beurteilen könne, wie die Produktion von Aussen wahrgenommen werden würde. Im Writer's Room gilt der Grundsatz: Was das nahe Umfeld lustig findet, wird gemacht.

Viel gelacht hat aber auch Anna Rossinelli, die in «Tschugger» neben anderen Laiendarstellerinnen und -darstellern ihre ersten Schauspielerfahrungen gesammelt hat. «Vor meiner Zusage habe ich nur den Trailer gesehen - und damit hatten sie mich», sagt die Baslerin zu Keystone-SDA. Die Dialoge und die Figuren hätten sie dann nach näherem Kennenlernen zusätzlich überzeugt. «‹Tschugger› ist ein frisches, neues, junges Projekt.»

Rossinelli, soviel darf man über die zweite Staffel noch verraten, wird weiter dabei sein. «Ist die Schauspielerei ein neues Standbein? Nein», sagt sie jedoch. Sie sei und bleibe hauptberuflich Musikerin. Die Rolle als Polizistin habe ihr gezeigt, dass man beim Drehen wach sein und einem gewissen Druck standhalten müsse. «Auf der Bühne fühle ich mich dagegen sicher und frei und kann auch mal die Augen schliessen.»

veröffentlicht: 26. November 2021 08:05
aktualisiert: 26. November 2021 08:05
Quelle: sda

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