Nach Skandalen

Turnverband: Geschäftsführer muss gehen

· Online seit 10.11.2020, 15:46 Uhr
Die Missbrauchsvorwürfe beim Schweizerischen Turnverband (STV) haben weitere Konsequenzen: Geschäftsführer Ruedi Hediger tritt per Ende Jahr zurück.
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Der Schweizerische Turnverband stand während den letzten Wochen aufgrund von diversen Vorwürfen in der Rhythmischen Gymnastik sowie im Frauenkunstturnen in der Kritik. «Als Geschäftsführer trage ich dafür übergreifend die Verantwortung», wird STV-Geschäftsführer Ruedi Hediger in einer Mitteilung des STV zitiert. Demnach habe Hediger dem Zentralvorstand seinen Rücktritt angeboten.

«Es tut mir ausserordentlich leid»

Auch wenn die laufenden Untersuchungen noch nicht abgeschlossen seien, wolle er mit seinem Rücktritt den Weg für einen Neuanfang mit neuen Personen frei machen. «In den kommenden Wochen und Monaten sollen die bereits eingeleiteten sowie die verschiedenen, neu definierten Massnahmen im Bereich Werte und Ethik im Zentrum der Arbeiten des STV stehen und nicht Personaldiskussionen», äussert sich Ruedi Hediger zu seinem Entscheid. «Ich bedauere es, dass es unter meiner Führung zu Verfehlungen gekommen ist und Turnerinnen darunter gelitten haben. Dies tut mir ausserordentlich leid. Dies war nie unsere Absicht», so Hediger weiter.

Der 63-jährige Hediger ist seit 1995 beim Schweizerischen Turnverband tätig. Seit 2008 als Geschäftsführer. Kurt Hunziker wird 2021 die operative Führung des Verbandes interimistisch übernehmen.

Anfang November hatten Enthüllungen des «Magazin» für schweizweites Aufsehen gesorgt. Acht ehemalige Spitzenathletinnen der Disziplinen Kunstturnen und Rhythmische Gymnastik berichteten darin über jahrelange Demütigungen und Machtmissbrauch auf dem Sportcampus in Magglingen bei Biel.

(red.)

veröffentlicht: 10. November 2020 15:46
aktualisiert: 10. November 2020 15:46
Quelle: PilatusToday

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