Uneins über die Initiative «Grüne Wirtschaft»

12.09.2016, 13:02 Uhr
· Online seit 08.09.2016, 17:05 Uhr
Unterschiedliche Meinungen in der Schweizer Wirtschaft
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5. März 2020 - 08:46

Initiative Grüne Wirtschaft - Die Wirtschaftsverbände sind nicht einer Meinung

Die einen werben für ein Ja, die anderen für ein Nein. Die Schweizer Wirtschaftsverbände sind bei der Initiative "Grüne Wirtschaft" nicht einer Meinung. 

Grosse Wirtschaftsverbände wie "economiesuisse" stellen sich gegen die Initiative und warnen vor drastischen Konsequenzen. Würde die Initiative angenommen, müssten Unternehmen sowie Konsumentinnen und Konsumenten massive Einschränkungen hinnehmen. Die bis ins Jahr 2050 erforderte Reduktion des Energie- und Rohstoffverbrauchs würde zu radikalen Zwangsmassnahmen und steigenden Preisen führen, sagte economiesuisse-Präsident Heinz Karrer. Man wehre sich nicht gegen Nachhaltigkeit, planwirtschaftliche Instrumente seien aber völlig verfehlt.

Zusätzliche Vorschriften wären schädlich

Da viele Unternehmen bereits mit grossen Herausforderungen konfrontiert seien, wären zusätzliche Vorschriften schädlich, so Karrer weiter. Nebst der economiesuisse warnt auch der Hauseigentümerverband, die Föderation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien, der Touring Club Schweiz oder die hotelleriesuisse vor der Initiative.

Innovation statt Verzicht lautet das Argument der Befürworter

Konsum und Komfort wären bei einem Ja zur Initiative weiterhin in gleichem Masse möglich, hält der Verband "swisscleantech" als einer der Befürworter für die Initiative fest. Die Initiative setze auf Innovation und  ressourcenschonende Technologien. Es gehe dabei nicht um Verzicht. Schon heute würden die nötigen technischen Lösungen für nachhaltiges Wirtschaften existieren.

Wettbewerbsvorteil der Schweiz soll weiter gestärkt werden

Verschiedene Vertreter von Schweizer KMU betonten an einer Medienkonferenz die Bedeutung der Innovation als wichtigsten Rohstoff der Schweiz. Die Schweiz sei eines der innovativsten Ländern weltweit, man wolle diesen Wettbewerbsvorteil nicht nur erhalten, sondern noch weiter stärken. Neben Schweizer KMU machen sich auch Grosskonzerne wie IKEA und Schneider Electric für ein Ja zur Initiative stark.

Die Volksinitiative Grüne Wirtschaft will den so genannten «ökologischen Fussabdruck» der Schweiz bis 2050 auf einen Verbrauch von einer Erde reduzieren. Würde die gesamte Erdbevölkerung so viele natürliche Ressourcen verbrauchen wie die Schweizer Bevölkerung, bräuchte es derzeit rund drei Erden. Abgestimmt wird am 25.September.

veröffentlicht: 8. September 2016 17:05
aktualisiert: 12. September 2016 13:02

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