Detailhandel

Unia will Sonntagsarbeit abschaffen – doch Bund könnte diese bald auch in Städten erlauben

30.10.2022, 11:13 Uhr
· Online seit 30.10.2022, 11:11 Uhr
Die Gewerkschaft Unia macht im Streit um sonntags geöffnete Läden in Zürich einen Rückzieher. Dafür will sie jetzt die Migros bekämpfen – und muss sich auf eine Abwehrschlacht einstellen: Der Bund prüft, auch in grossen Städten die Sonntagsöffnung zu erlauben.
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Dagegen, dass die Läden in der neuen Überbauung «Circle» des Flughafens Zürich auch sonntags geöffnet sind, hat sich die Gewerkschaft Unia vergeblich gewehrt. Weil der «Circle» zum Perimeter des Flughafens gehöre und somit unter «Zentren des öffentlichen Verkehrs» falle, ist die Sonntagsöffnung erlaubt. Den gleichen Streit führt die Unia aktuell bei der Migros an der Zürcher Zollstrasse. Während die Detailhändlerin versucht aufzuzeigen, wieso die Filiale noch zum Hauptbahnhof gehört, will die Unia das mit dem Perimeter-Argument widerlegen und sogar Klage einreichen.

Für die Unia könnte es laut «St.Galler Tagblatt» aber noch dicker kommen: Die Kantone Zürich, Tessin und Luzern haben Anfang Jahr gefordert, dass Kantone auch in den Städten «Tourismuszonen» etablieren dürfen sollen. Dazu müsste eine Verordnung geändert werden, die Sonntagsöffnungen heute nur Gemeinden einräumt, die zu einem wesentlichen Teil vom Tourismus leben. Die absolute Zahl der Touristen spielt dabei keine Rolle. Die Revision der Verordnung wird im Wirtschaftsdepartement aktuell diskutiert.

(red.)

veröffentlicht: 30. Oktober 2022 11:11
aktualisiert: 30. Oktober 2022 11:13
Quelle: St.Galler Tagblatt/Stefan Ehrbar

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