Statistik

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Schweizer sind flexibler als Europäer

· Online seit 17.11.2020, 16:43 Uhr
Kinder betreuen und einer Arbeit nachgehen: Das ist in der Schweiz flexibler möglich als in europäischen Ländern. Dies zeigt eine neue Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS).
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Ein Thema, das alle Eltern beschäftigt: Was tun, wenn das Kind krank ist. Die Kindertagesstätte fällt weg, eine Betreuung zu Hause wird nötig. Nicht alle Arbeitgeber schätzen es, wenn Mütter oder Väter wegen der Kinderbetreuung kurzfristig aus dem Büro müssen oder gar tagelang ausfallen. Die Schweizerinnen und Schweizer haben Glück: Wie aus der am Dienstag veröffentlichten Publikation «Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Schweiz und im europäischen Vergleich im Jahre 2018» des BFS hervorgeht, zeigen sich die Schweizer Arbeitgeber – nicht nur im Vergleich zum Ausland – sehr kinderbetreuungsfreundlich.

Dreiviertel aller Mütter und Väter in der Schweiz (70 Prozent) können den Anfang und das Ende der Arbeitszeit aus familiären Gründen kurzfristig verschieben. Jeder Zweite (53 Prozent) kann gar einen ganzen Tag frei nehmen, ohne dafür einen Ferientag beziehen zu müssen. Im Berichtsjahr hatte jeder Dritte (36 Prozent) im erwerbsfähigen Alter eine Betreuungsaufgabe. Ein Viertel aller Betreuenden passte auf Kinder unter 15 Jahren auf.

Lange Arbeitswege als Hindernis

Gemäss der BFS-Studie zeigen sich Schweizer Arbeitnehmende sehr zufrieden, da die Arbeitszeit gut den Gegebenheiten der Kinderbetreuung angepasst werden kann. Als grösstes Hindernis werden zu lange oder ungünstige Arbeitszeiten angegeben. Ebenfalls als negativ wird ein langer Arbeitsweg empfunden.

Die Arbeitsflexibilität aus familiären Gründen ist in der Schweiz im europäischen Vergleich dabei sehr hoch. In unseren Nachbarländern ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf laut BFS deutlich schwieriger: In Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien können die Arbeitszeiten massiv weniger gut der Kinderbetreuung angepasst werden. Während in der Schweiz in 70 Prozent aller Fälle auf einen Krankheitsfall flexibel reagiert werden kann, ist dies beispielsweise für eine Frau in Frankreich nur in 32 Prozent der aller Fälle möglich. (gke)

veröffentlicht: 17. November 2020 16:43
aktualisiert: 17. November 2020 16:43
Quelle: CH Media

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