Sportunfälle

Vor allem in den Bergen gibt es viele tödliche Unfälle

· Online seit 23.09.2021, 12:13 Uhr
Jedes Jahr passieren in der Schweiz 420'000 Sportunfälle. 15'000 davon sind schwer, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu schreibt. Die meisten schweren Unfälle gibt es dabei beim Skifahren, Fussballspielen und Wandern.
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Nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie sind viele Menschen in der Schweiz mit neuen Sportarten in Berührung gekommen. Biken oder Langlauf haben teils einen regelrechten Boom erlebt in den vergangenen Monaten. Dies sei dann auch ein Grund dafür, dass in der Schweiz mehr Menschen beim Sport verunfallen, schreibt das bfu in seinem Sicherheitsbarometer.

Vor allem in jenen Sportarten, welche von vielen Menschen und häufig gemacht werden, gibt es viele Unfälle. Rund die Hälfte aller schweren Unfälle passieren gemäss dem bfu dann auch beim Skifahren, Fussballspielen und Wandern.

Tödliche Unfälle vor allem in den Bergen

Neben vielen schweren Unfällen kam es vergangenes Jahr in der Schweiz zu 184 tödlichen Sportunfällen. Die meisten davon passierten in den Bergen. 55 Menschen kamen etwa beim Wandern ums Leben, 24 beim Bergsteigen und elf bei Ski-Touren. Einzig beim Baden kommt es gemäss bfu ebenfalls zu so vielen tödlichen Unfällen. Vergangenes Jahr waren es deren 24. Damit bewegen sich die Zahlen allerdings im Bereich der letzten zehn Jahre.

Dennoch gibt es auch erfreuliche Nachrichten. So tragen beispielsweise über 90 Prozent der Skifahrer und Snowboarder einen Helm. Auf Alkohol verzichten viele ebenfalls im Zusammenhang mit Sport. Allerdings sind es gerade beim Skifahren und Snowboarden nur rund 60 Prozent, die nie mit Alkohol im Blut auf die Piste gehen.

Einfache Dinge schützen vor schweren Unfällen

Mehr Sport gleich mehr Unfälle trifft zwar im Grundsatz zu. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung will die Sicherheit im Sport aber weiter verbessern. Viele Möglichkeiten, sich zu schützen, wären nämlich ganz einfach. Beim Skifahren sollte man etwa jedes Jahr seine Bindung überprüfen lassen. Beim Wandern müssten sich die Menschen besser über die Wanderrouten informieren. So würde nur etwa ein Viertel der Bergwanderer überhaupt die SAC-Schwieirgkeitsskala (T1 - T6) kennen.

Insbesondere bei Trendsportarten auf dem Wasser sieht die bfu noch Steigerungspotenzial. So würden nur zwischen 15 und 20 Prozent bei Schlauchbootfahrten und Stand-up-Paddling eine Schwimmweste oder Ähnliches tragen. Ausserdem sei gerade beim Baden in Seen und Flüssen noch zu wenig Bewusstsein für die Gefahren vorhanden.

Die bfu setzt sich deshalb für gesetzliche Anpassungen und Prävention ein. Sie begrüsst etwa eine gesetzliche Regelung, um Schwimmwesten für Kinder bis 13 Jahren einzuführen oder setzt sich für bessere Sicherheitsstandards beim Bau von Snowparks, Schlittel- und Mountainbike-Pisten ein.

(red.)

veröffentlicht: 23. September 2021 12:13
aktualisiert: 23. September 2021 12:13
Quelle: PilatusToday

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