«Was hätte Jesus dazu gesagt?» – Zertifikatspflicht in Kirchen sorgt für Unmut
Quelle: Tele 1
Gegenüber der «NZZ am Sonntag» sagt Peter Schneeberger, Präsident des nationalen Dachverbands der Freikirchen: «Die Zertifikatsregel widerspricht den christlichen Grundsätzen, die wir vom Evangelium kennen.» Niemand solle bei Gottesdiensten kontrolliert und allenfalls abgewiesen werden.
Nun plant der Verband zusammen mit anderen christlichen Organisationen eine Klage gegen die Zertifikatspflicht im Kanton Genf. Die Freikirchen machen zudem auch Druck auf das Bundesamt für Gesundheit. Dieses bearbeitet derzeit mehrere rechtliche Anfragen aus kirchlichen Kreisen.
Noch vor einer juristischen Klärung ruft der Freikirchen-Verband seine Mitglieder zudem dazu auf, Ausnahmen von der Zertifikatsregel zu machen. Die Landeskirchen tragen die neuen Corona-Regeln hingegen mit. Allerdings kritisieren sie, dass die Zertifikatsregel auch bei Abdankungen gilt.
Unmut auch im Kanton Schwyz
Auch in der Zentralschweiz sorgt die Zertifikatspflicht für Unmut. So wollten Peter Mettler und seine Frau kürzlich wie jeden Sonntag in die Kirche. Doch die beiden wurden bereits an der Türe aufgehalten und weggeschickt. «Das habe ich unfassbar gefunden und hat mich sehr aufgebracht», ärgert sich Peter Mettler noch heute.
Auch fragt er: «Was hätte Jesus dazu gesagt? Hätte er auch gesagt ‹Geh nach Hause› oder hätte er gesagt ‹Kommt zu mir und seid willkommen›?» Die Kirchgemeinde Schwyz zeigt Verständnis für Mettlers Frust. Sie würden versuchen, allen Personen gerecht zu werden. Damit auch Personen ohne Zertifikat einen Gottesdienst besuchen können, gebe es zum Beispiel Messen mit einer Teilnehmerbeschränkung und Maskenpflicht.
Wieso diese Möglichkeit keine Alternative für Peter Mettler ist, erzählt er im Video oben. Auch nimmt die Kirche Stellung zur Kritik.
(red.)