Berset im Interview

Wegen britischer Corona-Variante drohen 15'000 Fälle täglich

· Online seit 17.01.2021, 10:40 Uhr
Im Interview mit der «SonntagsZeitung» gibt Alain Berset zu verstehen, wieso er die Massnahmen trotz sinkender Fallzahlen verschärft hat.
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«Die neue britische Variante ist ein Gamechanger», sagt Berset. Das Geschehen in Grossbritannien und Irland sei eine Warnung. Die Schweiz will einen Schritt voraus sein, so der Gesundheitsminister. Ohne Massnahmen könnten die Fallzahlen bis Ende Februar explodieren. «Gemäss Schätzungen drohen dann bis zu 15’000 Fälle täglich.» Trotz der verschärften Corona-Massnahmen seit Weihnachten würden sich die Fälle mit der neuen Virus-Variante in der Schweiz jede Woche verdoppeln.

Berset kontert Massnahmen-Kritik

Mit den Vorwürfen, die Restaurant- und Lädenschliessungen würden nichts bringen, kann  Berset nicht viel anfangen: «Fakt ist, überall, wo Restaurants oder sogar Geschäfte geschlossen wurden, sind die Zahlen gefallen.» Das könne kein Zufall sein und wer weiterhin so argumentiere, «ignoriert die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen aus zwei Wellen.»

Einige Politiker kritisieren die Verschärfungen, weil sie der Wirtschaft schaden würden. Berset kontert, dass man nicht alles den wirtschaftlichen Interessen unterordnen könne. Das käme langfristig teuerer, wie auch Studien zeigen würden. Berset führt weiter aus, dass man jedoch Extreme vermeiden müsse. «Wenn man zu lange zu wenig macht, muss man dann später mit den Massnahmen viel weiter gehen, als bei früherem Eingreifen nötig gewesen wäre.»

Berset wurde geimpft

Zur Impffrage offenbart Berset: «Ich wurde am Freitag geimpft.» Obwohl der Gesundheitsminister nicht zur Risikogruppe gehört, sei die Impfung ein Zeichen an die Bevölkerung: «Lasst euch impfen, es ist sicher und wichtig.» Zudem sei Berset in seiner Tätigkeit häufig in Gesundheitseinrichtungen anzutreffen, so die Legitimation.

veröffentlicht: 17. Januar 2021 10:40
aktualisiert: 17. Januar 2021 10:40
Quelle: PilatusToday

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