Wegen Corona-Krise: Credit Suisse senkt Wachstumsprognose erneut
(agl) Ein beträchtlicher konjunktureller Dämpfer sei infolge der Corona-Krise zu erwarten, wie die Credit Suisse am Mittwoch mitteilt. «Eine kurze Rezession ist unvermeidbar», schreibt die Grossbank. Anstatt wie bisher von einem Wachstum von 1 Prozent rechne man neu im Jahresdurchschnitt 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 0.5 Prozent.
Die Unsicherheiten rund um die Prognose seien jedoch hoch, sagt Credit Suisse. Dieser liege zudem die Annahme zugrunde, dass die Ausnahmesituation nur bis Mitte Mai andauert und sich danach graduell entspannt. Sollte die Pandemie länger andauern, müsse mit einer länger anhaltenden Wachstumsschwäche gerechnet werden.
Konsum geht erstmals seit 1993 zurück
Auch die Schweizer Exportwirtschaft ist durch die Corona-Krise betroffen. Insgesamt gehen die Credit-Suisse-Prognosen davon aus, dass die Schweizer Warenexporte dieses Jahr abnehmen und deutlich schwächer ausfallen dürften als nach dem Frankenschock 2015. «Der Einbruch sollte aber weniger stark sein als in der globalen Rezession 2009», heisst es im Bericht der Grossbank.
Auch der private Konsum dürfte infolge der Corona-Krise erstmals seit 1993 schrumpfen. Rund ein Drittel der durchschnittlichen Konsumausgaben eines Haushalts fliesst gemäss Credit-Suisse-Schätzungen in Güter und Leistungen, die derzeit weniger nachgefragt werden, wie Restaurantbesuche, Eintritte für Sportveranstaltungen, Theater oder Konzerte. Aber auch die Ausgaben fürs Auto, für Hotels und Pauschalreisen dürften zurückgehen.