Bergunfälle

Wegen Corona mussten mehr Bergsportler in Not gerettet werden

27.11.2020, 12:57 Uhr
· Online seit 27.11.2020, 10:18 Uhr
In den ersten neun Monaten fast 3'000 Menschen in den Schweizer Bergen geborgen oder gerettet werden. Das zeigen Zahlen des Schweizer Alpen-Clubs (SAC).
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Praktisch unverändert war laut einer provisorischen Zwischenbilanz des SAC die Zahl der Verstorbenen. 2019 seien in den ersten neun Monaten 136 Todesopfer verzeichnet worden, im laufenden Jahr seien es 134 Verstorbene gewesen.

In den ersten neun Monaten seien fast so viele Bergsportler gerettet worden wie im gesamten Vorjahr, schreibt der SAC weiter. Wesentlich weniger Notfälle seien bei den Schneesportarten verzeichnet worden. Mehr Rettungseinsätze habe es dagegen beim Bergwandern, auf Klettersteigen und beim Mountainbiken gegeben.

Weniger Unfälle während des Lockdowns

Der SAC habe während des Lockdowns im Frühling von anspruchsvollen alpinen Aktivitäten abgeraten. Dies widerspiegle sich auch in den Unfallzahlen. Obwohl es im März und April so gute Skitourenverhältnisse gegeben habe wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr, hätten sich viele Bergsporttreibende offensichtlich an die Empfehlungen gehalten. Dies lasse sich anhand der rückläufigen Zahlen im Not- und Unfallgeschehen deutlich erkennen.

Nach den Lockerungen im Mai seien die Aktivitäten wieder hoch gewesen, was wiederum bei den vermehrten Bergrettungseinsätzen eindeutig feststellbar gewesen sei.

Erwartungsgemäss sei der Anteil der betroffenen Schweizer Berggängerinnen und Berggänger höher gewesen als jener der ausländischen Gäste. So sei der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer 2019 noch bei 63 Prozent gelegen, im laufenden Jahr seien 73 Prozent Einheimische gewesen.

Lage in der Zentralschweiz

In den Innerschweizer Kantonen haben sich bis Mitte Oktober 18 tödliche Bergunfälle ereignet. Das sind bereits gleich viele im gesamten Jahr 2019, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Dabei ist zu beachten, dass die Bergbahnen in der Schweiz während des Lockdowns, also von Mitte März bis Anfang Juni, den Betrieb eingestellt hatten. Die Unfälle haben sich also effektiv in noch kürzerer Zeit ereignet.

Die 18 tödlichen Unfälle verteilen sich wie folgt: Schwyz (7), Obwalden (5), Uri (3), Nidwalden (2), Luzern (1).

veröffentlicht: 27. November 2020 10:18
aktualisiert: 27. November 2020 12:57
Quelle: CH Media

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