Weniger Pestizide vs. weniger Produkte – Darum gehts beim Pestizidverbot
Quelle: Youtube / Bundesrat
Die Ausgangslage
In der Landwirtschaft werden Pestizide eingesetzt, um Pflanzen und Tiere vor schädlichen Insekten und Krankheitserregern zu schützen. Die Initiative fordert, dass sämtlicher Einsatz von synthetischen Pestiziden verboten wird. Dies betrifft nicht nur die landwirtschaftliche Produktion, sondern auch die Verarbeitung von Lebensmitteln sowie die Boden- und Landschaftspflege. Weiter verlangt die Initiative ein Importverbot für Lebensmittel, die synthetische Pestizide enthalten oder mit Hilfe dieser produziert wurden.
Die Initiative sieht eine Übergangsfrist von zehn Jahren vor. Innerhalb dieser Zeit kann der Einsatz von Pestiziden ausnahmsweise bewilligt werden.
Die Argumente der Befürworter
Synthetische Pestizide gefährden unsere Gesundheit sowie die Umwelt. Studien zeigen, dass Pestizide Krankheiten wie Krebs oder Parkinson auslösen können. Die Befürworter kritisieren zudem, dass die bisherigen Zulassungsverfahren von Pestiziden zu lasch seien. Bereits heute würden rund die Hälfte der Bauernbetriebe kaum oder gar keine synthetische Pestizide verwenden, was beweise, dass eine nachhaltige Landwirtschaft möglich sei.
Dank der Übergangsfrist von zehn Jahren sei es für die Landwirtinnen und Landwirte möglich, den Betrieb auf pestizidfrei umzustellen.
Die Argumente der Gegner
Die Gegner kritisieren, dass mit dem Pestizidverbot die Selbstversorgung der Schweizer Bevölkerung gefährdet wird. Dadurch müssten mehr Produkte importiert werden, jedoch nur solche, die pestizidfrei produziert würden, was das Angebot an Produkten verringern würde. Auch befürchten die Gegner, dass die Preise für Lebensmittel steigen könnten, was vor allem einkommensschwache Haushalte treffen würde.
Ausserdem argumentieren die Gegner mit dem «Aktionsplan Pflanzenschutzmittel» den der Bundesrat 2017 ausgearbeitet hat, in dem klare Ziele und Massnahmen definiert wurden, um den Einsatz von Pestiziden nachhaltiger zu machen. Damit würden die Anliegen der Initiative aufgegriffen, der Handlungsspielraum der Landwirtschaft aber nicht übermässig eingeschränkt.
(red.)