#NetzCourage

Wie viel Austeilen geht? Auch Jolanda Spiess-Hegglin beleidigt im Internet

08.06.2021, 16:46 Uhr
· Online seit 07.06.2021, 18:18 Uhr
Sie setzt sich gegen Hass im Internet ein: Jolanda Spiess-Hegglin. Mit ihrem Verein #NetzCourage unterstützt sie Betroffene von Internethass und betreibt Aufklärungsarbeit. Seit März wird der Verein anscheinend vom Bund mitfinanziert. Dies stösst einigen sauer auf, auch weil Spiess-Hegglin im Internet selbst austeilt.
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Allen voran SVP-Nationalrat Andreas Glarner. Er stört sich daran, dass der Verein finanzielle Unterstützung vom Bund erhält.

Gleichzeitig verbreite die Geschäftsführerin Jolanda Spiess-Hegglin selber «Hate Speech», so Glarner. Sie vergleiche ihn mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan, bezeichne ihn als Wutbürger und beleidige Journalisten der «Weltwoche» als «Arschloch».

Deshalb hat der SVP-Nationalrat nun eine Anfrage an den Bundesrat gestellt, ob der Bund den Verein #NetzCourage tatsächlich unterstützt und in welcher Höhe. Auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 sagt Glarner, dass er einen Vorstoss einreichen werde, sollte die Antwort unbefriedigend ausfallen.

Dass auch der SVP-Nationalrat nicht unbedingt zimperlich mit seinen politischen Gegnerinnen und Gegnern umgeht, zeigte die Affäre um Nationalrätin Sibel Arslan als er sie als «Frau Arschlan» bezeichnete (PilatusToday berichtete).

Auf Anfrage von PilatusToday wollte Jolanda Spiess-Hegglin keine Stellungnahme zu diesem Thema abgegeben. Der Grat zwischen Hassrede und eigener Meinung scheint schmal. Eine der Regeln, die #NetzCourage auf der Website aufgestellt hat, ist: «Setz dich dafür ein, dass niemand gemobbt oder verletzt wird.»

(hch)

veröffentlicht: 7. Juni 2021 18:18
aktualisiert: 8. Juni 2021 16:46
Quelle: PilatusToday

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