Zweiter Öffnungsschritt

Wie wird sich der Bundesrat heute entscheiden?

· Online seit 19.03.2021, 06:03 Uhr
Die Schweizer Regierung ist in einer Zwickmühle: Die grosse Frage ist heute: «Massnahmen lockern, ja oder nein?» Die Zeichen stehen eher auf nein. Dies obwohl einige Kantone noch einen Schritt weiter als der Bundesrat gehen möchten. Hier eine Übersicht.
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Der 19. März 2021 ist ein weiterer Stichtag in der bereits einjährigen Geschichte der Corona-Pandemie in der Schweiz. Vor einer Woche hatte der Bundesrat einige Lockerungen vorgeschlagen, sofern es die epidemiologische Lage zulässt. Heute, eine Woche später, zeichnet sich jedoch ab, dass eine dritte Welle im Anmarsch ist und grössere Lockerungen eher unwahrscheinlich sind.

Der Bundesratskurs: Langsam!

Der Bundesrat schickte einen zweiten Öffnungsschritt in die Konsultation zu den Kantonen (PilatusToday berichtete). Dieser sieht vor, dass ab Montag unter anderem Restaurant- und Barterrassen öffnen, Veranstaltungen mit Publikum wieder teilweise stattfinden und Treffen zu Hause mit zehn Personen sowie sportliche und kulturelle Aktivitäten in Gruppen wieder möglich sein sollten.

Doch der Vermerk war klar: Die epidemiologische Lage muss dies alles zulassen. Und diese sehe nicht gut aus, sagt Gesundheitsminister Alain Berset im Parlament am Mittwoch: «Drei von vier Kriterien sind nicht erfüllt.»

Die Kantone: Schneller!

Auch wenn sich die Corona-Situation nicht wie gewünscht entwickelt, wollen zahlreiche Kantone, besonders die Ostschweizer, aber auch die Zentralschweizer Kantone, bei den Lockerungen aufs Tempo drücken. Sie unterstützen den zweiten Öffnungsschritt des Bundesrates. Wollen teilweise sogar noch weiter gehen.

Priorität hat dabei die Gastrobranche. Die Begründung der Kantone: Die vom Bund verwendeten Indikatoren seien zu wenig differenziert. Für sie ist die Auslastung der Intensivpflegeplätze der verlässlichste Indikator.

Der Entscheid: Eher langsam!

Dass die Forderungen dieser Kantone in Bundesbern durchkommen, ist eher unwahrscheinlich. Im Gegenteil: Es muss angenommen werden, dass der Bundesrat heute Freitag nochmals auf die Bremse steht rund um einen zweiten Öffnungsschritt. So betonte Berset am Mittwoch: «Wir können nun auf Risiko gehen und öffnen – und erleben dann vielleicht eine schlimmere und längere Krise.» Oder man könne weniger öffnen und sei dann schneller aus der Krise. Aber: «Man kann nur was Falsches tun in dieser Situation.» Das Schlimmste wäre laut Berset, wenn man öffne und dann wieder schliessen müsste.

Quelle: Keystone-SDA

(lae)

veröffentlicht: 19. März 2021 06:03
aktualisiert: 19. März 2021 06:03
Quelle: FM1Today

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