Munitionslager Mitholz

Zahlreiche Menschen müssen von ihrem Zuhause Abschied nehmen

01.04.2021, 11:05 Uhr
· Online seit 01.04.2021, 09:35 Uhr
In Mitholz BE ist die Schatzung der Liegenschaften angelaufen, die von der Räumung des Munitionslagers betroffen sind. Das teilte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Donnerstag mit.
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Viele Familien leben seit Generationen im Dorf. Wenn die Armee dereinst das alte Munitionslager im Fels am Dorfrand räumt, muss ein Teil der Mitholzer aus Sicherheitsgründen vorübergehend Abschied nehmen von ihrem Zuhause.

Rund zehn Jahre hat der Bund für die Räumung veranschlagt. So lange werden die Betroffenen andernorts wohnen müssen.

In einem ersten Schritt gilt es die Entschädigung festzulegen, die die Betroffenen für ihre Liegenschaften erhalten. Mit dem Geld können sie andernorts einen Neuanfang wagen.

Als Basis dient eine Bewertung der Grundstücke durch unabhängige Schätzer. Nach Pilotversuchen ist diese Schatzung nun angelaufen. Die Gebäude werden in vier Etappen bewertet. Als erstes sind jene Liegenschaften dran, die bereits vom Bau von Schutzmassnahmen für Strasse und Schiene betroffen sein werden.

Erste Probebohrungen

Für die Räumung des Munitionslagers müssen auch Schiene und Strasse geschützt werden. Um die Linienführung der Umfahrungsstrasse zu verbessern, müssen technische Untersuchungen des Untergrunds durchgeführt werden.

Im April und Mai werden daher Probebohrungen vorgenommen. Die betroffenen Grundeigentümer werden für die Beeinträchtigungen und Landschäden entschädigt.

1947 flog ein Teil des Munitionslagers in die Luft, der Rest wurde verschüttet. Lange Zeit gingen Experten davon aus, dass allfällige weitere Explosionen nur beschränkten Schaden anrichten würden. Erst 2018 kam das VBS zu einem anderen Schluss. Nun sollen die Altlasten vollständig geräumt werden.

veröffentlicht: 1. April 2021 09:35
aktualisiert: 1. April 2021 11:05
Quelle: sda

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