Versicherungen

Zurich blickt in Grossbritannien gespannt auf Corona-Klärung

· Online seit 02.06.2020, 09:00 Uhr
Auch in Grossbritannien beschäftigt Versicherer wie die Zurich-Gruppe die Frage, ob und in welchem Umfang Schäden durch die Coronavirus-Krise vertraglich gedeckt sind. Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA hat sich zur Klärung an den High Court gerichtet.
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Die Zurich begrüsse die Ankündigung der FCA, die Formulierungen von Versicherungspolicen durch den High Court überprüfen zu lassen, teilte der Versicherer am gestrigen Pfingstmontag mit. Die Gruppe erhofft sich, dass damit Klarheit zu Deckungsfragen im Zusammenhang mit Betriebsunterbrechungen geschaffen wird. Auch in anderen Ländern, etwa in der Schweiz, wird dies kontrovers diskutiert.

Zu klären gelte es, bei welchen Betriebsunterbruchs-Policen die Versicherer im Falle einer Pandemie für die durch die Politik verordneten Betriebsschliessungen entstandenen Schäden aufkommen müssen und wann das nicht der Fall sei, hiess es weiter.

Zurich bekräftigt Prognose

Die Zurich selber ist der Auffassung, dass britische Firmen die im Zuge der Schliessungen erlittenen Schäden bei den Versicherungen nicht geltend machen könnten. Die Gruppe stützt sich dabei auf eigene Analysen und eingeholte externe Rechtsgutachten. Zudem sei diesbezüglich bei der Zurich im für die Gruppe wichtigen britischen Geschäft bislang nur eine begrenzte Anzahl von Schadenersatzforderungen eingegangen.

Mit Blick auf die bisherigen Erkenntnisse hält die Zurich an den von ihr am 14. Mai gemachten Angaben zu den gruppenweit erwarteten Schadenskosten aus Covid-19 fest. Der Versicherer rechnet im laufenden Jahr in den eigenen Büchern mit einer Belastung von rund 750 Millionen US-Dollar.

Diese Erwartungen seien allerdings mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, warnt der Versicherer. Sollte nämlich der britische High Court zum Schluss kommen, dass alle im Rahmen des FCA-Verfahrens geprüften Policen-Formulierungen eine Deckung für Betriebsunterbrechungen bieten, dann rechnet die Zurich bei sich mit zusätzlichen Schadenersatzforderungen in Höhe von rund 200 Millionen Dollar.

veröffentlicht: 2. Juni 2020 09:00
aktualisiert: 2. Juni 2020 09:00
Quelle: sda

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