Snowboard

Alpin-Snowboarder mit Weltcup-Auftakt in Russland

· Online seit 10.12.2021, 06:09 Uhr
Mit dem Weltcup-Auftakt im russischen Bannoje lancieren die Alpin-Snowboarder um Olympiasieger Nevin Galmarini am Wochenende ihren Olympiawinter.
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Die Schweizer Ansprüche sind dank einer Handvoll erfahrener Top-Athletinnen und -Athleten hoch. Nevin Galmarini will es noch einmal wissen. Er wolle eine Olympia-Medaille, liess Galmarini vor dem ersten Ernstkampf des Winters verlauten. Es sind logische Worte für einen, der an Winterspielen bereits Gold und Silber gewonnen hat.

18 Monate Verletzungspause

Und inzwischen sind es auch wieder realistische, nachdem ihn sein Körper fast in die Knie gezwungen hat. 18 Monate hat der nunmehr zweifache Familienvater bis zum Comeback vor einem Jahr aufgrund anhaltender Bandscheibenprobleme aussetzen müssen. Ob er es noch einmal zurückschaffen würde, war ungewiss.

Inzwischen ist die Skepsis grosser Vorfreude und Zuversicht gewichen. Nach wie vor bewegt sich Galmarini bei der Belastungssteuerung auf einem schmalen Grat zwischen zu viel und zu wenig. Doch er scheint den richtigen Mittelweg gefunden zu haben. Als Fünfter verpasste Galmarini in der ansprechend verlaufenen Comeback-Saison seine zweite WM-Medaille knapp. Neuerliche Besuche beim Physiotherapeuten blieben ihm auch in der Vorbereitung auf den neuen Winter erspart.

Caviezels Entwarnung

Der Patient im Schweizer Männer-Team war zuletzt Dario Caviezel. Mitte November zog sich der 26-jährige Bündner bei einem Sturz im Training eine Fraktur und eine Zerrung im rechten Fuss zu. In seiner Kolumne für die «Südostschweiz» gab der Cousin der alpinen Skirennfahrer Mauro und Gino Caviezel indes Entwarnung: Es sei «eine kleine Sache», er werde beim Saisonstart in Russland bereit sein, liess er er verlauten.

Je ein Parallel-Riesenslalom und -Slalom stehen in Russland am Samstag und Sonntag im Programm. Via Italien (Carezza, Cortina d'Ampezzo) führt der Weg im Januar zum Schweizer Heimweltcup in Scuol und weiter nach Peking zu den Olympischen Spielen, zum sportlichen Highlight, das die Pläne der Athleten im Vierjahreszyklus bestimmt. Der Weltcup selber verzichtet wie im verkürzten Programm der Vorsaison auf Abstecher nach Nordamerika und Asien.

Nevin Galmarini hat seine Olympia-Tauglichkeit schon zweimal bewiesen. 2014 in Sotschi gewann er Silber im Parallel-Riesenslalom, 2018 in Pyeongchang Gold. Der Bündner trat damit in die Fussstapfen von Doppel-Olympiasieger Philipp Schoch und dessen Bruder Simon Schoch. Auch Patrizia Kummer weiss, wie es ist, unter dem Druck der fünf Ringe zu bestehen. Die Oberwalliserin gewann 2014 als grosse Favoritin Gold. Acht Jahre später ist die 34-Jährige nicht mehr die Gejagte, aber immer noch zu Siegen und Podestklassierungen imstande.

Zoggs gute Aussichten

Zu den Favoritinnen gehört nun Kummers Teamkollegin Julie Zogg. Nach den Plätzen 9 (2014) und 6 (2018) liegt für die 29-jährige Parallelslalom-Weltmeisterin von 2019 eine Olympiamedaille in Reichweite – auch wenn die St. Gallerin die Weltcup-Kristallkugeln 4 bis 6 in den letzten drei Saisons im Slalom gesammelt hat.

Chancen kann sich auch Ladina Jenny ausrechnen. Die im Kanton St. Gallen aufgewachsene gebürtige Glarnerin tritt im Februar ebenfalls zu ihren bereits dritten Winterspielen an. Inzwischen ist die 28-Jährige zehnfache Podest-Fahrerin im Weltcup und WM-Silbermedaillengewinnerin (2019).

Während es für die Mittdreissiger Galmarini und Kummer wahrscheinlich die letzten Winterspiele sind, können Jenny sowie Zogg und Caviezel darauf hoffen, dass 2026 in Cortina d'Ampezzo auch der Parallelslalom wieder zum Olympia-Programm gehören wird. Dafür machen sich die Organisatoren derzeit stark.

veröffentlicht: 10. Dezember 2021 06:09
aktualisiert: 10. Dezember 2021 06:09
Quelle: sda

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