Beckenbauer: «Ein Genie, das sein Leben nicht im Griff hatte»
So äusserte sich der «Kaiser» im Interview mit der deutschen «Bild». Dabei sparte der Weltmeister auch nicht mit Kritik an den Medien.
«Sie haben das ganze Leben lang an ihm herumgezerrt. Das können wir uns in Deutschland gar nicht vorstellen. Was sie mit ihm gemacht haben, war mehr als Begeisterung, das war schon Hysterie. In Argentinien genauso wie in Neapel», benennt der 75-jährige Beckenbauer einige der Probleme des argentinischen Fußball-Idols.
Nur Lothar Matthäus konnte ihn kontrollieren
Zu seinen persönlichen Begegnungen als deutscher Teamchef mit Maradona sagte Beckenbauer: «Zwei WM-Endspiele gegen Argentinien, zweimal war Diego mein größtes Problem. 1986 in Mexiko war er auf dem Höhepunkt und eigentlich nicht zu halten. Ich habe es nur Lothar Matthäus zugetraut, der musste ihn in Manndeckung nehmen. Von Diego war nicht so viel zu sehen wie sonst. Aber Lothar fehlte uns in der Offensive.»
Beckenbauer steht auf dem Standpunkt, dass man Fußballer aus verschiedenen Zeiten nicht vergleichen sollte. «Pelé war dreimal Weltmeister. Aber gleich hinter ihm kommt für mich Maradona. Er war mehr als ein Fußballer. Er war ein Künstler!», sagte er dennoch.