WM in Katar

Deshalb hält sich das Fussball-Fieber in Grenzen

15.11.2022, 14:33 Uhr
· Online seit 15.11.2022, 14:12 Uhr
Die Schweizer Fussball-Nati ist in Katar angekommen und bereit für ihr WM-Abenteuer. Hier in der Schweiz merkt man vom üblichen WM-Fieber noch nicht viel: Die Euphorie für eine Fussball-WM im Winter ist bis jetzt noch nicht ausgebrochen.

Quelle: Tele 1

Anzeige

Ein Beispiel für die verhaltene Stimmung: Der offizielle WM-Song. Die meisten kennen nicht mal den Namen und sogar Radiostationen spielen den Song höchst selten. Gerade einmal vier Radiostationen in der Schweiz haben «Hayya Hayya (Better Together)» insgesamt knapp 30 Mal gespielt.

Zum Vergleich: Den WM-Song «Waka Waka (This Time for Africa)» von Shakira aus dem Jahr 2010 wurde im gleichen Zeitraum in der Schweiz 1900 Mal von Radios gespielt. Darunter ist auch Radio Pilatus. Musikchef Michi Huser erklärt, dass es bei dieser umstrittenen WM auch eine Image-Frage ist, ob man den Song spielen soll.

Das ist der offizielle WM-Song 2022:

Auch kein WM-Fieber bei Firmen

Auch grosse Firmen wie die Credit Suisse verzichten dieses Jahr auf grössere Marketingaktionen rund um die Weltmeisterschaft in Katar. Das habe mehrere Gründe, erklärt der Kommunikationsexperte Matthias Felder: «Viele Firmen können sich mit den Werten, die in Katar gelebt werden, nicht identifizieren. Zudem ist bei vielen die Angst da, dass Marketingaktionen einen Imageschaden für die Firma mit sich tragen könnte.»

Weihnachten ist wichtiger

Zudem ist auch der Zeitpunkt der falsche: Detailhändler gehen weniger mit dem WM-Trend als auch schon. Dazu sagt Felder: «Die Läden müssen das Weihnachtsgeschäft vorantreiben und der Black Friday steht auch noch vor der Türe.» Er hätte es genau so gemacht und auf die klassischen Weihnachtskampagnen das Augenmerk gelegt.

So bestätigt denn auch die Migros gegenüber PilatusToday und Tele 1, dass unter anderem der Zeitpunkt der WM weniger günstig fürs Marketing ist: «Bei den Lebensmitteln ist man in Sachen Turniere in den vergangenen Jahren zurückhaltend geworden. Specials findet man kaum mehr. Dies hat nichts mit Katar zu tun. WM/EM können zwar umsatzrelevant sein – vor allem aber in Zusammenhang mit gutem Wetter (Grillfleisch, Getränke).»

Ins WM-Fieber muss man also in diesem Jahr ohne Song, speziellen Würsten und Fussballbier kommen.

Das sagten die Nati-Stars kurz vor der Abreise am Flughafen Zürich:

Quelle: Tele 1

(van)

veröffentlicht: 15. November 2022 14:12
aktualisiert: 15. November 2022 14:33
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch