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Deutscher Treffer in der Nachspielzeit – Schweiz wird Gruppenzweiter

1:1

Deutscher Treffer in der Nachspielzeit – Schweiz wird Gruppenzweiter

24.06.2024, 06:21 Uhr
· Online seit 23.06.2024, 20:30 Uhr
Die Schweiz traf im letzten Gruppenspiel auf Deutschland. Nach 90 Minuten stand es immer noch 1-0 für die Schweiz, dank einem Tor von Ndoye. Doch Füllkrug trifft für Deutschland in der Nachspielzeit und holt damit den Gruppensieg für den Gastgeber – die Schweiz wird Gruppenzweiter.
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Niclas Füllkrug trifft mit seinem Kopfball mitten ins Schweizer Herz. Der grosse Prestigesieg war in greifbarer Nähe gewesen. Fast hätte Murat Yakin seinen Trainerkollegen Julian Nagelsmann düpiert. Doch dann fällt in der 92. Minute der Ausgleich durch den eingewechselten BVB-Stürmer. Damit entschwand an diesem Sonntagabend in Frankfurt nicht nur der Sieg gegen den «grossen Nachbarn», sondern auch der Gruppensieg in letzter Sekunde.

Sportlich ist das 1:1 kein Drama, die Schweiz steht als Gruppenzweiter dennoch im Achtelfinal. Und das Unentschieden gegen den EM-Gastgeber und einen der Turnierfavoriten war auch im Hinblick auf die anstehende K.o.-Phase ein starkes Signal. Am Schluss holten sich die Schweizer den verdienten Applaus von den zahlreich angereisten Fans ab.

Ndoye belohnt sich endlich

Die Schweizer hatten dank einem Treffer in der 28. Minute lange hoffen dürfen. Ausgerechnet Dan Ndoye bewies, dass manchmal eine gute Aktion genügt. Denn bis dahin waren die Schweizer kaum vor Goalie Manuel Neuer aufgetaucht. Fabian Rieder, der gegenüber Ruben Vargas und Xherdan Shaqiri den Vorzug erhalten hatte, lancierte Remo Freuler, dieser passte halbhoch in die Mitte, wo Ndoye – knapp nicht im Offside – den Ball aus kurzer Distanz ins Netz spitzelte.

Dass der 23-Jährige traf und somit der zweitjüngste Schweizer EM-Torschütze nach Johan Vonlanthen wurde, kann gleichermassen als überraschend und logisch bezeichnet werden. Überraschend, weil der Bologna-Legionär, der auch im Klub nicht als Goalgetter gilt (ein Tor in 32 Ligaspielen), bisher eher als Chancentod aufgefallen war. Vor allem gegen Schottland hatte er mehrere gute Möglichkeiten ausgelassen.

Logisch war der Treffer, weil Ndoye an dieser EM der bislang auffälligste Schweizer war und mit seiner Schnelligkeit und seinen Dribblings immer wieder Torgefahr generierte. Gegen Deutschland, den stärksten Gruppengegner, holte er das Verpasste nach - und hätte kurz darauf fast nachgedoppelt. Sein Schuss gut zwei Minuten später ging nur knapp am Tor vorbei.

Widmer gesperrt

So überraschend die Führung für die Schweiz war, wirklich viel Torgefahr hatten die Deutschen bis dahin auch nicht generiert. In der 17. Minute brauchten die Schweizer jedoch das nötige (Video-)Glück, um nicht in Rückstand zu geraten. Robert Andrich zog ausserhalb des Strafraums ab, der Ball prallte direkt vor Torhüter Yann Sommer auf und landete im Netz. Weil bei der Klärungsaktion davor Michel Aebischer gefoult worden war, wurde der Treffer nach Überprüfung zurückgenommen.

Ansonsten biss sich die hochgelobte Offensive um Jamal Musialas und Florian Wirtz wiederholt an der Schweizer Abwehr fest. Auch in der zweiten Halbzeit mit neuen Kräften fand das Team von Trainer Julian Nagelsmann bis kurz vor Schluss keinen Weg vorbei an den leidenschaftlich verteidigenden Schweizer. Bis zu jenem Kopfball in der 92. Minute.

Ebenfalls bitter: Silvan Widmer sah in der 81. Minute die Gelbe Karte und wird der Schweiz im Achtelfinal fehlen. Dieser findet am kommenden Samstag in Berlin (18.00 Uhr) statt. Gegner ist der Zweitplatzierte der Gruppe B. Ob dies Italien (derzeit 3 Punkte), Albanien oder Kroatien (je 1) sein wird, erfährt die Schweizer Nationalmannschaft am Montag.

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(sda)

veröffentlicht: 23. Juni 2024 20:30
aktualisiert: 24. Juni 2024 06:21
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch