Olympia

Doping-Sperre: Kariem Hussein erklärt sich in emotionalem Video

23.07.2021, 14:11 Uhr
· Online seit 23.07.2021, 07:15 Uhr
Wegen einer positiven Dopingprobe verpasst der Hürdenläufer Kariem Hussein die Olympischen Spiele in Tokio. Er wird für neun Monate gesperrt.

Quelle: CH Media Video Unit

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Der 32-Jährige ist in einer Dopingkontrolle an der Leichtathletik Meisterschaften in Langenthal hängengeblieben. Bei der Probe konnten die beiden verbotenen Substanzen Nikethamid und des Methaboliten N-ethylnicotinamide nachgewiesen werden. Nikethamid ist eine Substanz, welche im Training erlaubt und nur im Wettkampf verboten ist. Gemäss der Mitteilung nahm er die für kurze Zeit stimulierende Substanz an dem Wochenende der nationalen Meisterschaften zweimal in Form der Lutschtablette ein – am Freitag, zwei Stunden vor dem Vorlauf, sowie am Samstag nach dem Final.

Nicht das Ende der Reise

Der Leichtathlet sagt in seiner Stellungnahme, er sei irrtümlicherweise von einer zugelassenen Substanz ausgegangen. Beispielhaft dafür sei, dass er direkt nach dem Finallauf in aller Öffentlichkeit und im Beisein eines Dopingkontrolleurs diese Lutschtablette wegen seiner Unterzuckerung eingenommen habe.

Auf seiner Webseite schreibt er, dass er den Entscheid akzeptiere. «Ich bin es gewohnt, alle Hürden zu nehmen, über diese bin ich unerwartet gestolpert. Ein folgenschwerer Irrtum, eine Unachtsamkeit – in diesem Fall bin ich an meinem eigenen Anspruch an Perfektion gescheitert.» In einer Videobotschaft bittet er seine Wegbegleiter um Entschuldigung. Aufgeben wolle er nun nicht, die Reise solle nach der Sperre weitergehen.

Warnung an alle Athletinnen und Athleten

Auch Swiss Olympic zeigt sich erschüttert über den Vorfall. «Dass der Athlet seine Sperre akzeptiert und die Verantwortung für sein Vergehen übernimmt, verdient aus Sicht von Swiss Olympic Respekt», heisst es in einer Mitteilung. Die Sperre sei eine Warnung an alle Athletinnen und Athleten, dass sie nie sorgfältig genug sein können bei der Einnahme von Ergänzungsmitteln.

Im Interview mit SRF erklärt Ernst König, Direktor von Antidoping Schweiz, wie es zum milden Urteil kam: «Das ist damit zu begründen, dass zum einen kein Vorsatz nachweisbar war. Das heisst, Hussein nahm das Produkt nicht absichtlich ein, um die Leistung zu verbessern. Zum anderen war er sehr kooperativ.» Der Athlet habe seinen Fehler sofort zugegeben.

Die Sperre gelte seit dem 16. Juli 2021, wie Swiss Olympic schreibt. Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig.

(red.)

veröffentlicht: 23. Juli 2021 07:15
aktualisiert: 23. Juli 2021 14:11
Quelle: PilatusToday

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