Rollstuhl nicht geliefert

«Es tut wirklich weh!»: Spitzensportler Marcel Hug verpasst Rennen in Atlanta

05.07.2022, 22:22 Uhr
· Online seit 05.07.2022, 18:45 Uhr
Marcel Hug, mehrfacher Weltmeister und Gewinner mehrerer Paralympics-Disziplinen, wollte am Montag in Amerika ein Rennen bestreiten. Doch die Rollstühle der ganzen Mannschaft wurden von der Airline nicht geliefert und sie mussten auf das Rennen verzichten.
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«Es tut wirklich weh, das Rennen nur auf dem Livestream verfolgen zu können», sagt Marcel Hug gegenüber PilatusToday und Tele 1. Der Spitzensportler wollte in Atlanta beim «Peach Tree Road Race» teilnehmen. Bei diesem Rennen treten jedes Jahr die weltbesten Rollstuhlfahrenden gegeneinander an.

Dazu gehört Hug seit Jahren. Darum hatte er sich auch grosse Ziele für das Rennen gesetzt: «Ich wollte ganz klar den Sieg und den Streckenrekord. Ich war sehr gut vorbereitet und habe viel Energie und Zeit ins Training investiert.»

Doch ohne Rollstuhl ist es einem Rollstuhlsportler schlicht unmöglich, ein Rennen zu bestreiten. Die Rollstühle der ganzen Schweizer Mannschaft waren nämlich nicht im Flieger nach Atlanta. «Die Renngeräte nicht ausliefern, ist eine Sache. Aber den Alltagsrollstuhl am nächsten Tag nicht zu liefern, an jemanden, der ihn offensichtlich braucht, ist einfach nicht in Ordnung», ärgert sich Hug. Für ihn und seine Teamkollegen sei dies sehr belastend gewesen.

«Es ist für mich absolut unverständlich, wie so etwas passieren kann!» Ändern kann er es nun nicht mehr. Mit leeren Händen muss er wieder nach Hause fliegen. Sein nächstes Rennen findet Ende August beim Event Athletissima in Lausanne statt.

Die Rollstühle der gesamten Mannschaft sind indes immer noch «verschollen».

(red.)

veröffentlicht: 5. Juli 2022 18:45
aktualisiert: 5. Juli 2022 22:22
Quelle: PilatusToday

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