Quelle: Tele 1
Als «Chaos» bezeichnete Reto Suri seine Gefühlslage nach dem letzten Spiel seiner Karriere. Er hätte sich noch so gerne mit einem Sieg von der grossen Hockeybühne verabschiedet – dies gelang jedoch nicht. Nun beginnt für Suri das Leben nach dem aktiven Hockey. Wir blicken auf die grossartige Karriere zurück.
Meister, Cupsieger und WM-Silbermedaillen-Gewinner
Über 700 Partien bestritt der gebürtige Zürcher in der höchsten Schweizer Eishockey-Liga. Während zehn Saisons trug er das Trikot des EV Zug. Der Schweizer Meistertitel im Jahr 2022 sowie der Cupsieg im Jahr 2019 waren auf nationaler Ebene Suris grösste Erfolge.
Doch der 35-Jährige hinterliess auch international seine Spuren. Er nahm an vier A-Weltmeisterschaften und einmal an Olympischen Winterspielen teil. Mit der Schweizer Nati gewann er 2013 die WM-Silbermedaille – unvergessen sein Siegestreffer im Halbfinal gegen die USA.
«Es benötigt seine Zeit, dieses Kapitel zu schliessen»
Im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1 zeigt sich Suri unmittelbar nach der verlorenen Halbfinalserie gegen die ZSC Lions bedrückt: «Es ist eine Enttäuschung, dass die Saison und somit auch meine Karriere nun zu Ende ist.» Er werde sicher einen Moment brauchen, bis er auf die Karriere zurückschauen könne. Er spricht im Gespräch auch den Rückhalt an, welchen er über all die Jahre spüren durfte. Der Familie, seinen Eltern und den Mitspielern – ihnen ist Suri extrem dankbar.
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«Es benötigt seine Zeit, dieses Kapitel zu schliessen», so der Stürmer. Zug sei seine Heimat geworden und der Dank daher auch besonders dem EVZ gewidmet. Er sei am Montag zwar mit der Einstellung ins Stadion gekommen, das Spiel zu gewinnen und somit seine Karriere noch nicht zu beenden. Jedoch sah man von Drittel zu Drittel, dass es an diesem Abend nicht mehr reichen wird.
Entsprechend kamen beim Zuger Stürmer die Emotionen bereits ein paar Sekunden vor der Schlusssirene hoch. Doch Reto Suri betont trotz der vierten Niederlage im vierten Spiel der Halbfinal-Serie: «Es ist ein Traum gewesen, auf dem Eis aufzuhören!»
Leidenszeit im Herbst seiner Karriere
Das Reto Suri seine lange Karriere auf dem Eis beendet, ist angesichts der vergangenen Jahre nicht selbstverständlich. Sein linkes Knie wurde immer wieder zum Problem und war unter anderem verantwortlich, dass er den Meistertitel 2022 an Krücken feiern musste.
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Auch vor der aktuellen Saison bremste ihn eine Verletzung. Statt Eistraining gab es unzählige Reha-Einheiten. Der Entscheid, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden, wurde bestärkt und schlussendlich definitiv gefällt. «Ich musste die Zeichen des Körpers akzeptieren – diese Entscheidung ist richtig», so Suri weiter.
In Zug zur Eishockey-Legende
Reto Suri startete seine Karriere in seiner Zürcher Heimat beim EHC Kloten. Dort durchlief er die Juniorenabteilung und absolvierte anschliessend die ersten Partien im Profi-Hockey. Obwohl er in seiner Karriere auch für Genf-Servette, die Rapperswil-Jona Lakers und Lugano spielte, wurde er an einem Ort zur absoluten Legende: in Zug.
Für diese Vereine spielte Reto Suri in seiner Karriere:
Dort wurde er nicht nur zur Legende, sondern auch zum absoluten Leader und Publikumsliebling. Ebenfalls war der 35-Jährige in der Kabine extrem beliebt sowie auf und neben dem Eis ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. «Ich habe immer versucht, den Jungs zu helfen.»
Nächstes Jahr werde durch seinen Abgang vielleicht ein Teil in der Mannschaft fehlen, meint Suri. Aber er ist sich sicher, dass die nachfolgende Generation in seine Fusstapfen treten kann. Denn bei der ganzen Sache gehe es nicht um die Person Reto Suri, sondern um den EVZ. Oder wie es Suri selbst sagt: «Niemand ist grösser als der Verein.»
Das Leben nach der Hockeykarriere
Für Reto Suri ist klar: Nach so langer Zeit im Eishockey und beim EVZ möchte er der Organisation auf irgendeine Art und Weise erhalten bleiben. «Die Leidenschaft für den Sport und das Eishockey ist nach wie vor riesengross. Nun gilt es aber abzuschalten und das alles setzten zu lassen», so der 35-Jährige.
Geplant ist, dass Suri dem EVZ in einer Doppelfunktion (Coaching und Scouting) erhalten bleibt. Er sei extrem positiv eingestellt, dass er auf diesem Weg in Zukunft der nachfolgenden Generation helfen könne. Somit ist davon auszugehen, dass der «König vu Zug» auch nach der Aktiv-Karriere seine Spuren in Zug hinterlassen wird – sowohl auf als auch neben dem Eis.