Im Alter von 77 Jahren

Ex-FIS-Präsident Gian Franco Kasper gestorben

10.07.2021, 18:13 Uhr
· Online seit 10.07.2021, 17:15 Uhr
Gian Franco Kasper ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Der Bündner war von 1998 bis 2021 FIS-Präsident und jahrzehntelang einer der einflussreichsten Schweizer Sportfunktionäre.
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Swiss-Ski und Verbände anderer Nationen bestätigten am Samstag Kaspers Tod. Bernhard Aregger, der CEO von Swiss-Ski, drückte in einer ersten Reaktion sein Bedauern aus: «In tiefer Betroffenheit haben wir heute vom Gian Franco Kaspers Tod erfahren. Das Mitgefühl der gesamten Schweizer Schneesport-Familie gilt seinen Angehörigen. Wir trauern um eine grosse Schneesport-Persönlichkeit und werden Gian Franco Kasper stets ein ehrendes Andenken bewahren.»

Kasper war jahrzehntelang einer der einflussreichsten Schweizer Sportfunktionäre. Der St. Moritzer, seit 1975 schon FIS-Generalsekretär, war von Mai 1998 bis Juni 2021 Präsident des Skiweltverbands. Von 2000 bis 2018 war er zudem Mitglied des Olympischen Komitees und ab 2018 Ehrenmitglied. Auch bei der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) war er während vielen Jahren als Funktionär engagiert.

Gesundheitlich angeschlagen

Kasper verstarb, kurz nachdem der Schwede Johan Eliasch zu seinem Nachfolger gewählt worden war. Bereits zum Zeitpunkt der Wahl am 52. FIS-Kongress vor fünf Wochen war es ihm nicht gut gegangen. Wegen Atemproblemen lag er während mehrerer Tage im Spital auf der Intensivstation und konnte nicht an der Wahl teilnehmen.

Kasper galt als guter Kommunikator und gewiefter Taktiker. Als Nachfolger seines Landsmann Marc Hodel gelang es ihm, den in seiner Tradition erstarrten Weltverband zu modernisieren und zu professionalisieren – wobei die FIS dennoch bis heute als Verband mit verkrusteten Strukturen und nicht zeitgemässen Ansichten gilt.

Umstrittene Aussagen sorgten für Kritik

Andererseits geriet Kasper ins mediale Kreuzfeuer aufgrund von flapsigen Bemerkungen in Interviews zu Themen wie dem fortschreitenden Klimawandel, den er anzuzweifeln schien, oder auch wegen seinen Aussagen zu der für den Sport günstigeren Situation in Diktaturen als in Demokratien.

veröffentlicht: 10. Juli 2021 17:15
aktualisiert: 10. Juli 2021 18:13
Quelle: sda

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