Super League

«Balotelli hätte viermal Gelb sehen können» – FCL hadert nach Sion-Niederlage

2. April 2023, 20:52 Uhr
In der Swissporarena reisst die unglaubliche Negativserie von 14 Spielen ohne Sieg des FC Sion. In der 95. Minute trifft Kevin Bua zum Sieg. Die Luzerner haben sich gleich doppelt geschwächt: In der ersten Halbzeit vergeben sie zahlreiche Chancen und in der zweiten Halbzeit fliegt Max Meyer vom Feld.

Quelle: PilatusToday

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Das Spiel:

Der letzte Sieg von Sion liegt weit zurück. Im Oktober 2022 bezwangen sie den FCL. Luzern will das heute im Heimspiel nicht zulassen und nahm das Spieldiktat gleich ab der ersten Minute in die Hand. Ein Tor wollte den Luzernern jedoch nicht gelingen. Obwohl die Luzerner in allen Belangen die bessere Mannschaft war und die Statistiker elf Luzerner Torschüsse und null Walliser Torschüsse gezählt haben.

Die besten Gelegenheiten vergeben Pius Dorn und Ismajl Beka. Dorn hätte sich die Seite aussuchen können, entschied sich aber für die Mitte, wo ein Sittener ablenken konnte. Beka köpfelte einen Corner knapp am Tor vorbei. Die einseitige erste Halbzeit war aus spielerischer Sicht sicher zufriedenstellend.

Das sind die FCL-Noten:

Luzern machten in der zweiten Halbzeit genauso weiter wie vor der Pause und kamen zu weiteren Chancen. Jubeln können trotzdem die Walliser. Mit dem ersten Abschluss gingen sie in Führung. Ein langer Ball aus der Sittener Platzhälfte und einem fatalen Stellungsfehler von Beka wurde zur perfekten Vorlage für Giovanni Sio. Völlig alleine kann er auf den Luzerner Kasten losziehen und bekundete wenig Mühe beim Abschluss.

Rot für Meyer

So geht Effizienz. Die Antwort kam prompt. Mo Dräger knallte einen verlängerten Einwurf an die Latte. Die folgenden Minuten wurden hektisch. Max Meyer flog in der 65. Minute vom Platz. Zuerst sah er wegen Reklamierens Gelb und ist mit der Karte nicht einverstanden. So applaudierte er etwas hämisch in die Hände und sieht dafür den Gelb-Roten Karton. Sicherlich weiss Meyer, dass man das nicht tun sollte, da aber Balotelli sich gefühlt alles erlauben darf, ist es eine harte Entscheidung des Schiedsrichters.

Der Sonntagnachmittag entpuppte sich als Mammutaufgabe für den FCL. Der unbändige Wille hier was mitzunehmen, pushte die Luzerner und setzte neue Kräfte frei. Völlig verdient gelang den Leuchten der Ausgleich. Frydek setzte sich die Kugel an der Strafraumgrenze und nimmt Anlauf. Der Tscheche zirkelte die Kugel wunderschön in die lange Ecke. Die Freude hält aber nicht lange. Die aufopfernde Leistung wurde sogar noch bestraft. In der allerletzten Sekunde versenkte Bua das Luzerner Schiff im Ozean. Ein äusserst trauriges Ende nach einem durchaus guten Auftritt der Luzerner.

Szene des Spiels:

Luzern schwächte sich selber. Die Rote Karte gegen Max Meyer war sicher ein entscheidender Faktor im heutigen Spiel. Zwar kämpften sich die Luzerner Spieler in die Partie zurück, doch mit einem Mann weniger wird es bekanntlich nicht einfacher. Auch wenn andere Spieler sich nicht weniger daneben benahmen, geht der Platzverweis in Ordnung.

Mann des Spiels:

Giovanni Sio sagt der Disziplinarkommission Danke und netzt zum 1:0 ein. Einen Rekurs von Sion reduzierte die Spielsperre von zwei Spielen auf ein Spiel. So darf der Stürmer ein Wochenende früher wieder ran. Durch einen riesen Bock vom Verteidiger Beka darf Giovanni alleine losziehen. Sein Schuss kracht via Lattenunterkante ins Luzerner Herz.

(Alex Schmid)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 2. April 2023 16:10
aktualisiert: 2. April 2023 20:52
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