Fabio Celestini

«Die Bank entscheidet Spiele, nicht die Startelf»

· Online seit 10.05.2021, 17:26 Uhr
Fussball ist ein Spiel elf gegen elf. Naja, nicht ganz. Es stehen zwar jeweils elf Spieler jeder Mannschaft zu Beginn auf dem Feld. Doch oftmals sind nicht diejenigen entscheidend, die von Anfang an spielen, sondern diejenigen, die eingewechselt werden. So zumindest bei FCL-Trainer Fabio Celestini.
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Ein breites und gutes Kader ist elementar wichtig, wenn es um Erfolg im Fussball geht. Doch es reicht nicht, nur genügend Spieler im Kader zu haben, wenn diejenigen auf der Bank die Köpfe hängen lassen. «Fussball sind nicht nur elf Spieler. Fussball besteht aus 16 oder 18 Spielern», so Celestini. «Auch die Einwechselspieler müssen das Vertrauen spüren». Einfacher gesagt als getan. Bilder von unzufriedenen «Bankdrückern» sieht man immer wieder. Nicht so aber beim FCL. Zumindest nach aussen nicht. «Klar will jeder Spieler immer spielen. Aber ich muss mich für elf Spieler entscheiden, das ist die Regel», sagt Celestini und schmunzelt.

Trainer vertraut den Spielern, Spieler vertrauen dem Plan

Auffällig in dieser Saison beim FCL ist, wie gut Celestini seine Einwechselspieler bei Laune halten kann. 12 Joker-Tore stehen beim FCL zu Buche. Nimmt man die Punkte der Luzerner nach Ende der ersten Halbzeit, so hätte der FCL 43 Punkte auf dem Konto. Rechnet man nur die zweite Halbzeit, so stünde der FCL bei 58! Die Leistungssteigerung des FCL nach der Pause ist auch auf die gute Bank zurückzuführen. Und dabei gehe es gar nicht immer um Qualität. Man müsse den Spielern Vertrauen schenken. «Und die Spieler müssen dem Trainer Vertrauen schenken, denn ich habe einen Plan», so Celestini. Dieser Plan erkläre er den Spielern immer. Wenn jemand ein Problem habe oder Fragen, so stehe seine Bürotür offen. «Wichtig ist Ehrlichkeit. Ich entscheide nicht gegen einen Spieler als Person, aber ich muss die beste Entscheidung für die Mannschaft treffen», erklärt Celestini. «Und nur weil ein Spieler auf der Bank sitzt, heisst das nicht, dass er schlecht spielt oder nicht gut trainiert hat. Aber vielleicht hilft er mir mehr als Einwechselspieler als von Anfang an.»

Diese sei vielleicht dafür da, ob der FCL gut oder schlecht spiele. Doch entscheidend für das Resultat seien die Einwechselspieler. Selten sei ein Spiel nach 60 Minuten entschieden. Wenn also ein Spieler für die letzten 30 Minuten eingewechselt wird, so verlangt Celestini von ihm einen «Game-Changer». «Der Spieler hat dann die Chance, etwas zu kreieren. Er hat 30 Minuten Zeit, das Spiel zu entscheiden. Das ist viel wichtiger als ein Beginn von Anfang an. Der Einwechselspieler kann über Sieg oder Niederlage entscheiden».

Celestinis Gelassenheit dank der Bank

Der Erfolg gibt Fabio Celestini aktuell recht. Sechs Siege und ein Unentschieden hat der FCL zuletzt geholt. Er hat sich in den Cupfinal gekämpft und ist in der Tabelle bis auf Platz vier hochgeklettert. In den nun verbleibenden drei Meisterschafsrunden greift der FCL nun gar nach einem europäischen Platz. Basel und Servette liegen nur noch 2 Punkte vor den Luzernern. Anders sieht die aktuelle Lage beim Gegner am Mittwoch aus. Der FCL gastiert im Wallis bei Sion. Die Sittener stehen ganz am Ende der Tabelle und kämpfen mit grössten Abstiegssorgen. «Wir müssen gar nicht auf Sion schauen. Einfach unser Ding machen genauso wie zuletzt. Dann bin ich überzeugt, dass wir auch gegen Sion gewinnen», ist Fabio Celestini zuversichtlich. Kann er mit einer gewissen Gelassenheit sagen. Denn er weiss ja, er hat eine Bank im Rücken, die jederzeit bereit ist.

Das Spiel am Mittwoch wird im Tourbillon um 20.30 Uhr angepfiffen. Es kann live verfolgt werden auf Radio Pilatus oder im Liveticker auf PilatusToday.

veröffentlicht: 10. Mai 2021 17:26
aktualisiert: 10. Mai 2021 17:26
Quelle: PilatusToday

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