«Es fehlt an Qualität»: FCL-Trainer Frick kritisiert seine Stürmer
Quiz-Frage: Wann hat der FC Luzern in der heimischen Meisterschaft letztmals ein Tor aus dem Spiel heraus erzielt?
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Es war vor fast zwei (!) Monaten. Am 19. Februar 2023 traf Nicky Beloko gegen den FC St.Gallen in der 62. Minute zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung. In den nachfolgenden fünf Super-League-Spielen kam der FCL nur noch nach Standards zu Toren.
Chronisches Problem
«Die Abschlussschwäche ist kein Zufall mehr», bringt es FCL-Trainer Mario Frick auf den Punkt. Seit Wochen schon baut er diverse Abschlussübungen ins Training ein. Bisher jedoch ohne Erfolg. «Das ist definitiv auch ein mentales Problem.»
Die Abschlussschwäche des FCL zeigte sich im Heimspiel gegen Sion vom vergangenen Sonntag exemplarisch. Die Luzerner dominierten und kamen zu zahlreichen Abschlüssen. Doch ein Tor aus dem Spiel heraus brachten sie einmal mehr nicht zustande. Der einzige Luzerner Treffer fiel nach einem Freistoss.
Fehlende Qualität im Sturm
Doch ist die Luzerner Abschlussschwäche tatsächlich nur eine mentale Geschichte? Nein, glaubt Mario Frick. «Wenn es Spiel für Spiel nicht klappt mit dem Abschluss, muss man irgendwann auch sagen: Es fehlt an Qualität.» Mit dieser Aussage kritisiert Frick nicht nur seine Stürmer, er fordert gleichzeitig Verstärkung in der Offensive. Doch diese kommt frühestens auf die neue Saison. Deshalb müssen kurzfristig andere Lösungen her. Doch welche?
«Wir müssen wieder zielstrebiger werden und das Glück erzwingen. Denn wir dominieren die Matches, erspielen uns einfach zu wenig guten Chancen», sagt FCL-Captain Ardon Jashari. Und auch Frick meint das Rezept gegen die Torflaute zu kennen: «Das ist eine Frage des Charakters. Jeder einzelne Spieler muss entschlossener werden.»
Auch Disziplin lässt zu wünschen übrig
Doch es ist nicht nur die fehlende Effizienz im Abschluss, die dem FC Luzern zuletzt immer wieder Probleme bereitet hatte. Auch mit der Disziplin ist es so eine Sache. In der laufenden Saison sind bereits neun FCL-Spieler wegen einer Roten Karte vom Platz geflogen – das ist Liga-Spitzenwert.
Der Luzerner Torschützen-König Max Meyer flog gegen Sion vom Platz. Es war bereits die neunte Rote Karte gegen einen FCL-Spieler in der diesjährigen Super-League-Saison.
Zählt man die Platzverweise gegen Trainer Mario Frick (Nachtragsspiel gegen Basel im Herbst) und die Rote Karte gegen Denis Simani (Testspiel gegen Bellinzona in der Nati-Pause) mit, kommt der FCL gar auf elf Rote Karten in dieser Saison.
Mehr Fingerspitzengefühl nötig
«Wir sind nicht stolz auf diese Serie. Man muss aber jede Einzelne dieser Karten anschauen», relativiert Frick. «Es waren viele Dummheiten dabei oder fehlende Cleverness. Manchmal hatte auch der Schiedsrichter kein allzu gutes Händchen.»
Wegen seines Platzverweises im Heimspiel gegen Sion verpasst FCL-Torjäger Max Meyer das nächste Meisterschaftsspiel gegen Winterthur. Dies ist nicht nur ärgerlich, sondern stellt auch seinen Trainer vor Probleme. Auf die Frage, wer Meyer am Ostermontag ersetzen soll, konnte Frick am Donnerstag noch keine Antwort geben.
Standpauke in der Kabine
Damit sich Mario Frick nicht vor jedem Spiel eine neue Aufstellung überlegen muss, weil wieder ein Spieler gesperrt ausfällt, hat er nach dem Sion-Match den Tarif durchgegeben. Sein Team müsse einfach cleverer spielen und sich besser im Griff haben.
«Es wurde glasklar angesprochen. Und ihr könnt euch sicher sein: Gegenüber der Mannschaft kommuniziere ich nicht gleich wie gegenüber den Medien. Ich hoffe, meine Ansprache wirkt für die verbleibenden zehn Meisterschaftsspiele.»
(scd)