FCL – Fehler, Chancen, Leidenschaft
Manch einer hat gestaunt, in welcher Art und Weise der FCL vor rund zwei Wochen auswärts gegen Basel einen Punkt geholt hat. Vor dem Spiel war der FCL-Kredit nicht besonders hoch. Eine Wette auf Sieg, da brauchte es schon ganz viel Kühnheit. Doch der FCL strafte seine Kritiker. Zeigte eine Leistung, die den Luzernern nicht zuzutrauen war. Mit Leidenschaft, Emotionen und Ehrgeiz agierten die Innerschweizer und brachten die «Bebbi» an den Rand einer Niederlage.
Das Problem ist nur: Diese Leistung gegen Basel ist eine Rarität in dieser Saison. Viel zu selten hat man diesen kämpferischen und leidenschaftlichen FCL gesehen. Es war ganz zu Beginn der Meisterschaft zu Hause gegen YB als die Luzerner bei der 3:4-Niederlage ähnlich stark spielten.
Die Frage ist: Wo war diese Mannschaft dazwischen? Wieso fiel der FCL in ein derartiges Loch? «Es ist immer wichtig zu wissen, wieso man in diese Situation geraten ist», so Fabio Celestini. Für den Trainer und die Mannschaft scheint es nun klar zu sein: «Spielen wir ohne Leidenschaft und ohne Emotionen, dann sind wir chancenlos. Gegen Basel war das sehr gut, da waren wir gut. Gegen Aarau hat uns dann aber die Energie komplett gefehlt und schon verlieren wir».
Doch wie will der FCL nun am Samstag beim Auswärtsspiel ausgerechnet gegen den Meister aus Bern bestehen? «Wir müssen YB die Waffen wegnehmen», so Silvan Sidler. «Das heisst, wir dürfen ihnen keine Räume lassen, müssen sie etwas höher anlaufen damit sie nicht zum Flanken kommen. Und ganz wichtig, wir müssen alle gemeinsam verteidigen. Denn nur als Mannschaft haben wir eine Chance».
Als Mannschaft. Oder anders gesagt, wenn man die «FCL»-Punkte beachtet: Fehler, Chancen Leidenschaft!
Fehler
In Spielen gegen die Berner sind solche tunlichst zu unterlassen. Das hat das erste Saisonspiel brutal aufgezeigt. Aus vier Fehlern der Luzerner Mannschaft resultieren vier YB-Tore. Es braucht von A bis Z eine hochkonzentrierte Leistung ohne Fehler.
Chancen
Zuletzt gegen Basel kreierten die Luzerner trotz einer optisch defensiveren Einstellung mehr Chancen als in den Spielen zuvor zusammengezählt. Das clevere Offensivspiel ist gefragt. Im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen treffen. Die Gegner zu Fehlern zwingen und die eigenen Chancen dann aber auch eiskalt ausnutzen. Hier besteht auf jeden Fall noch Nachholbedarf, wie das Basel-Spiel gezeigt hat.
Leidenschaft
Ohne sie geht gar nichts! Diese Erkenntnis ist jedoch nicht neu. Ein FCL mit Leidenschaft ist zu allem fähig. Ein FCL ohne Leidenschaft ebenso, jedoch leider im negativen Sinne. Der FCL muss mit der richtigen Einstellung in das YB-Spiel gehen. Mit guten Aktionen und gelungenen Zweikämpfen Vertrauen gewinnen und dann mit voller Leidenschaft und Emotionen kämpfen bis zum Umfallen.
Beherzigt der FCL diese drei Punkte, so dürfte auch die vermeindlich unlösbare Aufgabe YB zu meistern sein. Dass die Berner nicht unschlagbar sind, haben die Luzerner durchaus schon bewiesen.